26.08.2011
Ausgehend von diesem pflanzlichen Molekül hat ein Forscherteam um Professor Dr. Jürg Gertsch von der Universität Bern einen synthetischen Wirkstoff entwickelt, um damit zelluläre Prozesse beim Knochenabbau genauer untersuchen zu können. Sie haben entdeckt, dass der Wirkstoff dafür sorgt, dass weniger Knochen abbauende Zellen, sogenannte Osteoklasten, entstehen. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "Chemistry & Biology" veröffentlicht.
Die Funktionsweise der Osteoklasten zu verstehen beziehungsweise deren Entstehung zu verhindern, ist für die Osteoporose-Therapie von großer Bedeutung. Schon seit längerem werden Osteoklasten mit körpereigenen Wirkstoffen, die Ähnlichkeiten zu Cannabis-Inhaltsstoffen aufweisen – den sogenannten Endocannabinoiden – in Verbindung gebracht. Das Team um Jürg Gertsch hat nun herausgefunden, wie Endocannabinoide die Entstehung von menschlichen Osteoklasten fördern. "Die von uns synthetisierten Moleküle blockieren die Entstehung der Osteoklasten", erklärt Jürg Gertsch. Weiter sagt er, dass der neuartige Wirkstoff trotz seiner strukturellen Ähnlichkeit zu Cannabis-Inhaltsstoffen keine psychoaktive Wirkung habe.
FH