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03.05.2022
Bei Männern wird Osteoporose im Vergleich später erkannt als bei Frauen: Meist wird die Diagnose gestellt, wenn ein Patient höheren Alters mit einem Knochenbruch ins Krankenhaus kommt, der darauf hindeutet, dass der Knochen weniger stabil als gewöhnlich ist. Das kann z. B. eine Fraktur im Bereich der Hüfte, des Handgelenks oder der Wirbelsäule sein. Dr. Tatiane Vilacavon von der Universität Sheffield sagte: „Untersuchungen zeigen, dass Männer, die mit Hüftfrakturen ins Krankenhaus eingeliefert werden, tendenziell älter sind als Frauen. Das könnte daran liegen, dass sich die Erkrankung bei Männern langsamer entwickelt.“
Die Sterblichkeitsrate bei Männern mit Frakturen wie einer gebrochenen Hüfte ist aber höher als bei Frauen, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift „The Lancet Diabetes and Endocrinology“. Sie mahnen deshalb, dringend ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Osteoporose auch Männer betrifft. Vilacavon rät: „Jeder mit Osteoporose, Knochenbrüchen oder Frakturen in der Familie sowie Personen mit akuten Rückenschmerzen oder einer Abnahme der Körpergröße sollten sich untersuchen lassen. Dies sind Frühwarnzeichen der Erkrankung sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Eine frühzeitige Behandlung ist der beste Weg, um ein langsameres Fortschreiten der Krankheit und ein längeres, gesünderes Leben ohne Fraktur zu gewährleisten.“
Männer haben meist größere und kräftigere Knochen als Frauen, und der Knochenverlust ist bei ihnen im Laufe des Lebens normalerweise geringer ausgeprägt. Osteoporose als Folge einer anderen Erkrankung tritt bei Männern dagegen häufiger als bei Frauen auf. Zur Behandlung von Osteoporose werden Änderungen des Lebensstils, eine ausreichende Zufuhr von Calcium und Vitamin D sowie Bewegungsprogramme empfohlen. Auch Medikamente werden eingesetzt, um die Knochendichte zu erhöhen.
Quelle: DOI 10.1016/S2213-8587(22)00012-2