30.03.2016
Bei Mäusen mit MS, die mit einem speziellen synthetischen Pflanzenpeptid behandelt worden waren, traten keine weiteren Anzeichen einer Multiplen Sklerose auf. Das berichtet ein internationales Forscherteam in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS). „Die einmalige Gabe des Wirkstoffs hat die Symptome sehr stark verbessert“, sagt Dr. Christian Gruber von der Medizinischen Universität Wien. Es sei zu keinen Schüben der Erkrankung gekommen, so der Biochemiker. Sollten sich die positiven Ergebnisse auch bei Menschen bestätigen, könnte der Pflanzenstoff dabei helfen, die Zeitspanne zwischen den Schüben zu verlängern oder möglicherweise sogar einen Ausbruch der Erkrankung verhindern. Eine klinische Studie der Phase 1 könnte Ende 2018 starten, so Gruber.
Bei dem Pflanzenstoff handelt es sich um ein sogenanntes Zyklotid. Im Gegensatz zu anderen MS-Medikamenten, die intravenös verabreicht werden, könne es als Medikament einfach geschluckt werden. Zyklotide sind Pflanzenpeptide, die aus allen bedeutenden Pflanzenfamilien isoliert werden können, zum Beispiel aus Kaffeegewächsen, Kürbisgewächsen, Gräsern und Nachtschattengewächsen. Aufgrund ihrer Erkenntnisse vermuten die Forscher, dass dieser Stoff möglicherweise auch bei anderen Erkrankungen eingesetzt werden könnte, die durch ein überaktives, fehlgeleitetes Immunsystem gekennzeichnet sind, wie etwa die rheumatoide Arthritis.
HH