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27.09.2022
Kinder und Jugendliche, die sich mit Covid-19 infiziert hatten, waren danach deutlich anfälliger für Typ-1-Diabetes: Von mehr als 571.000 Kindern bis neun Jahren bekamen 123 (0,043 %) innerhalb der folgenden sechs Monate Typ-1-Diabetes, verglichen mit 72 (0,025 %) nach einer anderen Atemwegserkrankung. Das entspricht einem Anstieg der Neudiagnosen von 72 Prozent. Ähnliche Ergebnisse waren bei den 10- bis 18-Jährigen zu beobachten.
Prof. Pamela Davis von der Case Western Reserve School of Medicine in Cleveland rechnet in den kommenden Monaten bis Jahren mit einer deutlichen Zunahme von Typ-1-Diabetes und rät Kinderärzten sowie Familien mit einem hohen Risiko für diese Krankheit, nach Covid-19 besonders auf Symptome für Diabetes zu achten.
Es ist jedoch unklar, ob Covid-19 die Ursache für die Zunahme ist. Davis erläuterte: „Typ-1-Diabetes gilt als eine Autoimmunerkrankung, die auftritt, weil die Immunabwehr des Körpers die Zellen angreift, die Insulin produzieren. Dadurch wird die Insulinproduktion gestoppt und die Krankheit verursacht. Man vermutet, dass Covid-19 Autoimmunreaktionen verstärkt, und unsere aktuellen Ergebnisse bekräftigen diese Annahme.“
Das Team, dessen Ergebnisse in der Fachzeitschrift „JAMA Network Open“ erschienen sind, untersucht derzeit auch Veränderungen im Auftreten von Typ-2-Diabetes bei Kindern nach einer SARS-CoV2-Infektion.
Quelle: DOI 10.1001/jamanetworkopen.2022.33014