25.10.2017
Pneumokokken können unter anderem eine gefährliche Lungenentzündung verursachen. Gegen die Bakterien gibt es eine wirksame Impfung, die jedoch nur etwa 30 Prozent der Senioren zwischen 65 und 79 Jahren in Anspruch nehmen. Darauf weist die Krankenkasse Barmer GEK in einer Presseinformation hin.
„80 Prozent der Lungenentzündungen gehen auf Bakterien zurück, gegen die man sich gut schützen kann. Gerade für ältere Menschen ist daher eine Impfung gegen Pneumokokken sinnvoll“, sagt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer. Jährlich erkranken etwa 800.000 Menschen in Deutschland an einer Lungenentzündung, die sie sich nicht im Krankenhaus zugezogen haben. „Die Lungenentzündung gehört klar zu den Volkskrankheiten. Jedes Jahr werden mit dieser Diagnose mehr Menschen ins Krankenhaus eingeliefert als nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall. Zehn Prozent der Betroffenen müssen sogar auf der Intensivstation behandelt werden“, sagt Marschall. Betroffen sind vor allem Personen mit einem geschwächten Immunsystem, wozu nicht nur viele ältere Menschen, sondern auch Kinder gehören.
Das Robert Koch-Institut empfiehlt eine Impfung gegen Pneumokokken deshalb für alle Säuglinge ab dem Alter von 2 Monaten und für alle Menschen ab dem Alter von 60 Jahren. Typische Symptome für eine Lungenentzündung sind schnell ansteigendes Fieber, Schüttelfrost und Husten, aber auch ein allgemeines Schwächegefühl und Atembeschwerden. Eine Lungenentzündung kann aber auch komplett atypisch verlaufen, was die Diagnosestellung manchmal etwas erschwert. Ältere Menschen können verwirrt sein oder sie befinden sich in einer Art Dämmerzustand. Und auch der Anstieg des Fiebers muss nicht immer so drastisch sein. „Eine rasche Diagnosestellung ist bei der Lungenentzündung wichtig, um vor allem bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem ein Verschleppen zu verhindern. Im Zweifel kann eine Röntgenaufnahme Klarheit bringen“, sagt Marschall.
Barmer GEK/NK