19.04.2017
Inhaltsstoffe der Hanfpflanze, die sogenannten Cannabinoide, könnten bei Behandlung juckender Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Schuppenflechte helfen. Zu diesem Ergebnis kamen US-amerikanische Forscher, nachdem sie mehrere Studien zum Thema ausgewertet hatten. Als Grund dafür vermuten sie anti-entzündliche Eigenschaften.
Cannabinoide könnten bei Hautleiden wie Ekzemen, Psoriasis, Neurodermitis und Kontaktekzemen helfen, schlossen die Wissenschaftler aus den Daten. „Die vielversprechendste Rolle für Cannabinoide liegt vielleicht in der Behandlung von Juckreiz“, sagt Studienautor Dr. Robert Dellavalle von der University of Colorado. So habe eine der Studien gezeigt, dass bei acht von 21 Patienten, die drei Wochen lang zweimal täglich eine Creme mit Cannabinoiden auftrugen, schwerer Juckreiz vollständig verschwand. Die Forscher vermuten, dass das Medikament möglicherweise gegen trockene Haut hilft, die den Juckreiz verursacht.
Dellavalle glaubt, dass der wichtigste Einflussfaktor bei diesen Cannabinoid-Therapien ihre anti-entzündlichen Eigenschaften sein könnten. Aus den von ihm und seinen Kollegen gesichteten Studien sei unter anderem ersichtlich geworden, dass Tetrahydrocannabinol (THC), die aktive Substanz in Cannabis, Schwellungen und Entzündungen bei Mäusen verringern konnte. Dies berichten die Forscher online in der Fachzeitschrift Journal of the American Academy of Dermatology.
Dellavalle gibt allerdings zu bedenken, dass die meisten dieser Studien auf Laborversuchen basierten und großangelegte klinische Studien noch fehlten. Für jene, bei denen die Behandlung mit anderen Medikamenten gegen Juckreiz oder Hautkrankheiten erfolglos geblieben sei, hält er den Versuch eines oberflächlich aufzutragenden Arzneimittels mit Cannabinoiden für eine brauchbare Alternative, speziell wenn es keinen Einfluss auf die Psyche gebe.
HH