24.06.2019
Viele Menschen befürchten, dass technische Fortschritte bald einen Großteil der Arbeit, die derzeit von Menschen geleistet wird, übernehmen. In einer aktuellen Studie wurde nun untersucht, wieviel bezahlte Arbeit überhaupt für das psychische Wohlbefinden der Menschen nötig ist.
Laut den Ergebnissen der Studie, die in der Fachzeitschrift „Social Science and Medicine“ veröffentlicht wurde, verringert sich das Risiko für psychische Gesundheitsprobleme um durchschnittlich 30 Prozent, wenn Menschen von der Arbeitslosigkeit oder der Familienarbeit zu Hause zu einer bezahlten Arbeit von etwa acht Stunden pro Woche wechselten.
Die Forscher fanden jedoch keine Hinweise darauf, dass mehr als acht Stunden pro Woche das Wohlbefinden weiter steigern: Eine Vollzeittätigkeit von 37 bis 40 Stunden hatte keine anderen Effekte auf die psychische Gesundheit als andere Arbeitszeiten. Sie folgern deshalb, dass ein bezahlter Arbeitstag pro Woche für das psychische Wohlbefinden ausreichend ist.
„Wir haben wirksame Dosierungsrichtlinien für alles, von Vitamin C bis hin zur Schlafdauer, damit wir uns besser fühlen. Dies ist jedoch das erste Mal, dass die Frage nach bezahlter Arbeit gestellt wird“, sagte Dr. Brendan Burchell, Soziologe an der Universität Cambridge. „Wir wissen, dass Arbeitslosigkeit das Wohlbefinden der Menschen häufig beeinträchtigt und sich negativ auf Identität, Status, Zeitmanagement und den Gemeinschaftssinn auswirkt. Wir haben jetzt eine Vorstellung davon, wie viel bezahlte Arbeit erforderlich ist, um die psychosozialen Vorteile einer Beschäftigung zu erzielen - und dies ist nicht viel.“
ZOU