10.10.2018
Jeder vierte Student in Deutschland fühlt sich gestresst. Das hat eine Untersuchung des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), der Freien Universität Berlin und der Techniker Krankenkasse (TK) ergeben. Mehr als 6000 Studenten wurden dafür befragt. Gut 25 Prozent gaben an, unter Stress zu leiden, 24 Prozent fühlen sich dauerhaft erschöpft. Frauen sind häufiger betroffen als Männer: Jede fünfte Studentin gab an, unter einer Generalisierten Angststörung zu leiden, jede sechste zeigte Symptome einer Depression.
Vor allem Studierende in den Sprach- und Kulturwissenschaften sind anfällig für die Folgen hoher Arbeitsbelastung. Hier waren 22 Prozent von einer Angststörung betroffen, 18 Prozent litten an einer Depression. Bei den Sozialwissenschaften sehen die Zahlen ähnlich aus. Studenten der Medizin oder Gesundheitswissenschaften sind dagegen nur zu knapp 15 Prozent von Angststörungen und zu 11 Prozent von Depressionen betroffen. „Inwiefern die Ursachen tatsächlich in den Fächern und nicht eher in der unterschiedlichen Zusammensetzung von Frauen und Männern begründet sind, wissen wir noch nicht“, sagte Sandra Buchholz, die beim DZHW die Abteilung Bildungsverläufe leitet. Es könne auch gut sein, dass die Unterschiede im Stresserleben bereits vor Studienbeginn bestehen, erklärte sie.
Studienleiter Burkhard Gusy kann sich viele Gründe vorstellen, warum Studenten psychische Probleme haben. Häufig seien sie bereits durch den Eintritt in einen neuen Lebensabschnitt, die unbekannten Herausforderungen und den Umzug in eine andere Stadt verunsichert. Hinzu kämen Prüfungsdruck, Zukunftsangst und Bafög-Schulden. „Da lastet ein enormer Druck auf den jungen Menschen, teilweise auch durch hohe Ansprüche an sich selbst“, so der Wissenschaftler.
AP/<link www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ/NK