25.04.2014
Psychische Erkrankungen werden zunehmend häufiger diagnostiziert und behandelt. Dazu zählen zum Beispiel Schizophrenien, Depressionen, Angststörungen, Verhaltensstörungen oder Burnout. Je nach Erkrankung und Ausprägung kann eine Behandlung mit Medikamenten, entweder ausschließlich oder begleitend zu anderen therapeutischen Maßnahmen notwendig werden, sagt Erika Fink, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen.
„Bei der Entwicklung von Psychopharmaka wurden in den letzten Jahren sehr große Fortschritte erzielt“, erklärt Fink. So konnten viele Nebenwirkungen abgeschwächt oder ausgeschaltet werden. Außerdem werde der Patient nicht einfach „ruhiggestellt“. Im Gegenteil. „Genau wie zum Beispiel bei einer Allergie oder Entzündung im Körper, kann man heute in den meisten Fällen ein Medikament geben, das ganz gezielt die auslösenden Stoffe blockiert“, so Fink. Wichtig ist, das Arzneimittel genau nach Anweisung des Arztes einzunehmen. In der ersten Zeit kann es sein, dass man sich etwas müde fühlt. Wer Veränderungen an sich feststellt, sollte dies immer mit seinem Arzt oder Apotheker besprechen, statt das Arzneimittel eigenmächtig abzusetzen oder die Medikation nachzusteuern.
Was viele sicherlich fälschlicherweise nicht als Psychopharmakon einstufen, ist Johanniskraut. Es ist ein freiverkäufliches Mittel, das stimmungsaufhellend und in hoher Dosierung nach längerer Einnahmezeit antidepressiv wirkt. Fink warnt jedoch davor, selbst die Diagnose Depression zu stellen und sich damit behandeln zu wollen. Johanniskraut zeigt zudem viele Wechselwirkungen, die ärztlich verordnete Therapien stören können. Daher ist es ratsam, immer mit seinem Stammapotheker über Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, rezeptfrei wie auch -pflichtig, zu sprechen.
LAK/RF