Pups-Analyse hilft beim Erkennen von Krankheiten
13.03.2015
Zum einen gibt es ein System, bei dem Prozesse, die sonst im Darm ablaufen, im Labor simuliert werden. Dazu wird eine Stuhlprobe des Patienten genommen und in einer darmähnlichen Umgebung, die sauerstofffrei und feucht ist, kultiviert. Anschließend werden daraus Gasproben gezogen und analysiert, erklären die Forscher um Dr. Kourosh Kalantar-zadeh, Professor an der RMIT University in Melbourne. Die zweite Möglichkeit - eine schluckbare Gas-Mess-Pille - sei direkter und vermutlich noch akkurater. Es handelt sich dabei um einen in eine Kapsel verpackten Gas-Sensor, der auf dem Weg durch den Verdauungstrakt Gasproben nimmt und auswertet.
Die Idee hinter beiden Technologien ist folgende: Verschiedene Darmbakterien produzieren für sie charakteristische Gase als Nebenprodukt ihres Stoffwechsels. So entsteht zum Beispiel bei sulfatreduzierenden Bakterien Schwefelwasserstoff, ein übelriechendes Gas, das an den Geruch fauler Eier erinnert. Sogenannte methanogene Archaeen produzieren dagegen das geruchlose Gas Methan. In früheren Studien hatte sich ein Zusammenhang zwischen diesen Darmgasen und dem Auftreten bestimmter Krankheiten gezeigt, wie etwa dem Reizdarmsyndrom, entzündlichen Darmerkrankungen und Darmkrebs, erläutern die Forscher.
Bis die neuen Techniken angewendet werden können, sind jedoch noch einige Hürden zu nehmen. Die Forscher gehen jedoch davon aus, dass sie einen zuverlässigen und ökonomischen Beitrag dazu liefern könnten, die Rolle der Darmgase zu entschlüsseln und den Weg für neue Therapie- und Diagnosemethoden zu ebnen.
HH