07.02.2012
Rauchen führt zu einem beschleunigten geistigen Leistungsverfall. Das ist das Ergebnis einer Studie des University College in London, Großbritannien. Demnach verringerte sich die geistige Leistungsfähigkeit bei männlichen Rauchern deutlich schneller als bei ihren nicht rauchenden Altersgenossen. Einen ähnlichen Effekt bei Frauen konnten die Forscher zwar nicht beobachten, aber er ist wahrscheinlich.
In der Studie werteten die Experten des University College London die Daten von über 5.000 Männern und über 2.100 Frauen aus. Über 25 Jahre wurden diese Testpersonen zu ihrem Raucherstatus befragt und absolvierten unterschiedliche Hirnleistungstests. Das Ergebnis: Mit zunehmendem Alter schnitten fast alle Testpersonen immer schlechter in den Tests ab. Das war zu erwarten.
Allerdings schritt der Verfall der geistigen Leistungsfähigkeit bei den Rauchern deutlich schneller fort als bei nicht rauchenden Altersgenossen. Zudem war auch das Ausmaß der Hirnleistungs-Minderung bei Männern, die während des gesamten Beobachtungszeitraumes rauchten, größer als bei den Nichtrauchern. Sogar Ex-Raucher, die nach dem ersten Hirnleistungstest zehn Jahren zuvor die Hände vom Glimmstängel ließen, zeigten noch eine stärkere Abnahme der geistigen Leistungen als Männer, die nie geraucht hatten. Dennoch scheint sich das Aufhören zu lohnen: Bei Langzeit-Ex-Rauchern zeigten sich keine Unterschiede in den Hirnleistungstests im Vergleich zu Nichtrauchern.
Rauchen gilt schon lange als Risikofaktor für Demenz-Erkrankungen. Bisher sei aber gerade in der Altersgruppe der Senioren das Problem unterschätzt worden, so die Experten. Wahrscheinlich fielen viele ältere Raucher aus den Statistiken heraus, da sie an den Folgen ihrer Sucht versterben. Dass der Zusammenhang zwischen Rauchen und geistigem Leistungsverfall bisher nur bei Männern so klar hergestellt werden konnte, liegt den Autoren der Studie zufolge unter anderem daran, dass nach wie vor mehr Männer als Frauen rauchen.
KK