09.01.2020
Die gesundheitlichen Risiken des Rauchens dürften jedem bekannt sein, zu denen beispielsweise Lungenkrebs, Herzerkrankungen und Bluthochdruck zählen. Offenbar wird aber nicht nur der Körper in Mitleidenschaft gezogen: Eine neue Studie der Universitäten in Belgrad und Pristina zeigt nun, dass Rauchen auch die psychische Gesundheit beeinträchtigt.
Befragungen von mehr als 2.000 Studenten der Universitäten in Belgrad und Pristina ergaben, dass rauchende Studenten zwei- bis dreimal häufiger an Depressionen litten als Nichtraucher: Im Gegensatz zu vier Prozent unter den nichtrauchenden Kommilitonen waren es an der Universität Pristina 14 Prozent und an der Universität Belgrad 11 bis 19 Prozent.
Professor Hagai Levine von der Universität Jerusalem hat die Studie geleitet. Er sagte: „Unsere Studie trägt zu der wachsenden Anzahl von Beweisen bei, dass Rauchen und Depression eng miteinander verbunden sind. Es ist wahrscheinlich zu früh zu sagen, dass Rauchen Depressionen verursacht, aber Tabak scheint sich negativ auf unsere geistige Gesundheit auszuwirken.“
Mehr politische Maßnahmen gegen Rauchen
Er würde es begrüßen, wenn bei politischen Entscheidungen auch die psychischen Auswirkungen des Rauchens berücksichtigt würden: „Ich fordere die Universitäten auf, sich für die Gesundheit ihrer Studenten einzusetzen, indem sie einen rauchfreien Campus schaffen, wo nicht nur das Rauchen verboten ist, sondern auch Tabakwerbung.“
In Israel ist gerade ein neues Gesetz gegen das Rauchen in Kraft getreten: Es gilt ein landesweites Verbot der Auslage von Tabakerzeugnissen in Geschäften, außerdem müssen die Warnhinweise auf Zigarettenschachteln 65 Prozent Raum einnehmen, und alle Tabak- und E-Zigarettenerzeugnisse müssen in einheitlichen Verpackungen ohne individuelle Logos oder Firmennamen verkauft werden.
ZOU