03.12.2014
Bisher ist es gängig, Cholera-Kranke während der Dauer ihrer Erkrankung mit einer Trinklösung bestehend aus Wasser, Salzen und dem Zucker Glukose zu behandeln. Die Rezeptur funktioniere zwar recht gut, berichten Schweizer Forscher. Mit Reis, genauer gesagt der im Reis enthaltenen Reisstärke, könnte sie aber noch besser sein.
Das Problem mit der Glukose: Sie nutze leider nicht nur den kranken Menschen, sondern diene auch als Futter für den Cholera-Erreger, das Bakterium Vibrio Cholerae, schreiben die Forscher im Fachblatt PLOS Neglected Tropical Diseases. In Laborversuchen konnten sie bestätigen, dass, wenn die Bakterien Glukose konsumieren, sich die Aktivität von Genen erhöht, die für die Bildung giftiger Stoffe verantwortlich sind.
Um zu sehen, wie sich unterschiedliche Zuckerverbindungen auf die Gift-produzierenden Bakteriengene auswirken, hatten die Forscher Cholera-Erreger in Gegenwart verschiedener Zucker wie Glukose oder Saccharose sowie in Anwesenheit von Stärke aus Kartoffeln oder Reis wachsen lassen. Das Ergebnis: Während die Aktivität der Gift-Gene in Anwesenheit von Glukose zunahm, sank sie um fast 75 Prozent ab, wenn lediglich Reisstärke als Nahrungsgrundlage vorhanden war. Glukose, so die Befürchtung der Wissenschaftler von der Ecole Polytechnique Fédérale in Lausanne, könnte demnach die Krankheit also sogar noch verschlimmern. Reisstärke könnte dagegen eine Alternative sein.
Trinklösungen, mit denen der Verlust an Wasser und Nährstoffen ausgeglichen wird, sind bei Krankheiten wie Cholera essenziell. Bei Cholera infiziert der Erreger den Dünndarm, was mit schweren Durchfällen und Erbrechen einhergeht. Bleibt die Krankheit unbehandelt, können Dehydrierung und Tod die Folgen sein.
HH