17.06.2016
Sport nach dem Lernen fördert das Gedächtnis – allerdings nur in einem bestimmten Zeitfenster. Einer neuen Studie zufolge könnte es sich rentieren, mit dem Training etwa vier Stunden zu warten, um neu erworbenes Wissen besser zu behalten.
Studienteilnehmer, die vier Stunden nach einer Lernaufgabe Sport getrieben hatten, konnten sich das Erlernte besser merken als Teilnehmer, die direkt im Anschluss sportlich aktiv waren oder gar nicht. Dies berichten Forscher um Guillén Fernández vom Radboud University Medical Center in den Niederlanden. Gehirnbilder bestätigten den positiven Effekt der Zeitverzögerung, wie die Forscher in der Fachzeitschrift Current Biology berichten. Wurde eine Frage zum Gelernten korrekt beantwortet, zeigte sich dies an einer präziseren Darstellung im Hippocampus, einer Hirnregion, die mit Lernen und Gedächtnis zusammenhängt. Die Studie deute darauf hin, dass sich das Langzeitgedächtnis mit einem guten Timing beim Sport verbessern ließe, so das Fazit der Wissenschaftler.
Für die Studie sollten sich 72 Studienteilnehmer etwa 40 Minuten die Position von 90 Bildern einprägen. Anschließend wurden sie in drei Gruppen eingeteilt: eine machte direkt im Anschluss Sport, eine weitere erst nach vier Stunden und eine dritte machte keinen Sport nach dem Lernen. Die sportliche Aktivität bestand aus einer guten halben Stunde Intervalltraining auf einem Fahrrad. Zwei Tage später wurde getestet, wie viel sich die Studienteilnehmer hatten merken können, während ihr Gehirn mit Hilfe eines MRT abgebildet wurde.
HH