27.05.2020
Nach einer Knieverletzung oder -operation, bei chronischen Knieschmerzen oder Übergewicht befürchten viele, dass Sport ihre Gelenke weiter schädigt. Einer Studie im Fachblatt JAMA zufolge scheint aber das Gegenteil der Fall zu sein: Sport reduzierte in einer Langzeitbeobachtung über zehn Jahre das Risiko für eine Knie-Arthrose, selbst bei ein bis zwei Stunden intensivem Training pro Woche.
Menschen mit einem hohen Risiko für Knie-Arthrose verzichten häufig auf Sportarten wie Joggen, Radfahren, Tennis, Aerobic und Skifahren. Eine Langzeit-Beobachtung von 1194 Personen mit einem hohen Risiko für Gelenkverschleiß am Knie zeigte jedoch, dass ein intensives Training das Risiko nicht erhöhte, tatsächlich eine Knie-Arthrose zu bekommen. Im Gegenteil, möglicherweise schützt die Bewegung sogar davor: Die Sport-treibenden Personen entwickelten während der Studiendauer 30 Prozent seltener eine Knie-Arthrose als Teilnehmer, die nicht aktiv waren. Ausgedehntes Sitzen erhöhte das Risiko nicht, verringerte es jedoch auch nicht.
„Unsere Studienergebnisse vermitteln die beruhigende Botschaft, dass Erwachsene mit einem hohen Risiko für Knie-Arthrose problemlos auf einem moderaten Niveau langfristig anstrengende körperliche Aktivitäten ausüben können“, sagte Prof. Alison Chang von der Feinberg School of Medicine der Northwestern University. Sie hält es für sinnvoll, Arthrose-gefährdete Personen schon früh zum Sport zu motivieren, weil damit eine Reihe gesundheitlicher Vorteile verbunden sind.
ZOU