17.09.2012
Wie bekomme ich meine Kinder dazu, mehr Gemüse zu essen? Diese Frage beschäftigt junge Eltern seit Generationen. US-amerikanische Wissenschaftler scheinen jetzt einen einfachen, aber wirkungsvollen Trick gefunden zu haben: Sie geben dem Gemüse witzige Namen.
"Röntgen-Augen Möhren" schmecken Kindern deutlich besser als simple "Karotten". Auch "Superkraft Broccoli" oder "außergewöhnlich alberne grüne Bohnen" machten Schüler zu wahren Gemüse-Vertilgern, sagen Wissenschaftler der Cornell Universität in Ithaka, USA. Die Forschergruppe um Brian Wansink testete das mit 147 Schülern zwischen 8 und 11 Jahren. In ihrer Schul-Kantine gab es an drei aufeinander folgenden Tagen Möhren im Menü. An dem Tag, an dem sie als "Röntgen-Augen Möhren" in der Speisekarte standen, wurden zwei Drittel davon aufgegessen. An den anderen beiden Tagen aßen die Kinder jeweils nur etwa ein Drittel.
In einem zweiten Versuch betrachteten Wansink und Kollegen zwei benachbarte Schulen mit insgesamt über 1500 Schülern. Einen Monat lang wurde dort das Gemüse ganz normal "langweilig" betitelt. Im nächsten Monat bekamen dann nur in einer der Schulen Möhren, Broccoli und grüne Bohnen Spezialnamen verpasst. Dadurch verdoppelten sich die Verkaufszahlen für Gemüse an dieser Schule fast. An der anderen Schule, an der die Gemüsesorten ihre herkömmlichen Namen behielten, sank dagegen der Absatz um 16 Prozent. Es scheint fast so, als ob einige Überläufer lieber das Power-Gemüse an der Nachbarschule gegessen hätten. Also liebe Eltern: Öfter mal "Monster-Möhren" mit "Gedankenlese-Gurken" auf den Teller, dann klappt das schon mit dem Gemüse.
RF