JB
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22.02.2023
Dass Gerüche unter bestimmten Umständen den Lernerfolg erhöhen, ist schon länger bekannt. Freiburger Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden, dass die Erinnerungsleistung besonders dann steigt, wenn der Duft über mindestens drei Tage und Nächte eingesetzt wird. Allerdings vereinfacht der Duft nur das Lernen. Späteres Vergessen kann er nicht verhindern. Die Ergebnisse der Studie wurden im Open-Access-Fachmagazin Scientific Reports der Nature-Gruppe publiziert.
Für die Studie wurden 183 Teilnehmern verschlossene Briefumschläge geschickt, die entweder Rosenduftgranulat oder nur Papierschnipsel enthielten. Zusätzlich erhielten sie detaillierte Anweisungen, wann sie die Umschläge beim Lernen von Japanisch-Vokabeln, beim Schlafen und bei dem finalen Test in ihrer Nähe platzieren sollten. Danach verglichen die Wissenschaftler die Testergebnisse der Gruppen mit Duftstoff in allen Phasen (Lernen, Schlafen und Test) mit Testergebnissen von Personen, die nur Papierschnipsel erhalten hatten. Jessica Knötzle, Hauptautorin der Studie sagt dazu: „Die Versuchspersonen zeigten einen deutlich größeren Lernerfolg, wenn der Duft sowohl während des Lernens, des Schlafens als auch während des Vokabeltests zum Einsatz kam“ Der Effekt steigerte sich über den Zeitraum von drei Tagen sogar.
Studienleiter Dr. Jürgen Kornmeier erklärt: „Besonders beeindruckend war, dass der Duft auch wirkt, wenn er die ganze Nacht vorhanden ist.“ Bisherige Studien waren nämlich davon ausgegangen, dass der Duft nur in besonders sensiblen Schlafphasen vorhanden sein darf. Um diese zu ermitteln ist allerdings eine komplizierte Überwachung der Hirnaktivität mittels EEG im Schlaflabor notwendig. Diese neuen Erkenntnisse zeigen: Duftstoffe zur Verbesserung des Lernerfolgs zu nutzen, kann auch alltagstauglich sein.
Quelle: DOI 10.1038/s41598-023-28676-z