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Rückenschmerz: Ruhe und Bewegung helfen

29.02.2012

Bei Schmerzen im unteren Rückenbereich spielt es keine Rolle, ob man sich schont oder bewegt. Das schreiben Forscher des Spine Centre of Southern Denmark in Middelfart in Dänemark im Fachblatt BMC Medicine. In einer Studie haben sie die Bewegungstherapie und eine Behandlung, die eher auf Schonung des schmerzenden Rückens beruht miteinander verglichen.

Paar beim Walking
Mit Nordic Walking gegen Rückenschmerzen. Oder doch lieber Schonung, wenn das Kreuz schmerzt? Laut einer neuen Studie hilft beides: Ruhe und Bewegung.
© Techniker Krankenkasse

Die Wissenschaftler untersuchten dabei Patienten mit sogenannten Modic Changes in der Wirbelsäule. Modic Changes sind Veränderungen, die man in einer Kernspinuntersuchung sehen kann. Dabei lagern sich Flüssigkeiten oder Fettdepots im Knochenmark der Wirbelsäule an oder es kommt zu Sklerosen. Die so entstehenden Schmerzen wurden bislang immer eher auf mechanische Beanspruchungen zurückgeführt, als Auslöser galt eher Bewegungsarmut als übermäßiger Sport. In der Studie wurden nun zwei verschiedene Behandlungsmethoden über zehn Wochen getestet: Eine Gruppe der Patienten sollte sich zwei Stunden täglich schonen und dabei eine Lendenstütze tragen, die die Belastung der Wirbelsäule reduzieren sollte. Die andere Gruppe sollte einmal die Woche Krankengymnastik machen und auch sonst eher ein aktives Leben führen.

Am Ende der Behandlungszeit von zehn Wochen und nach einem Jahr wurden die Patienten untersucht. Die Ärzte erfassten dabei das Schmerzlevel, die Einschränkung der Beweglichkeit, Anzeichen einer Depression und die klinische Verbesserung der Patienten. Das Ergebnis: Es spielte keine Rolle, ob die Patienten sich schonten oder bewegten. Sowohl nach zehn Wochen als auch nach einem Jahr unterschieden sich die Ergebnisse in den beiden Gruppen nicht.

Die Wissenschaftler haben verschiedene Erklärungsversuche für diese unerwarteten Ergebnisse. Zum Einen könnte es sein, dass ein Placebo-Effekt bei beiden Gruppen gewirkt habe. Allein schon die Tatsache, dass die Patienten eine wie auch immer geartete Behandlung für ihre Schmerzen bekamen, könnte die Schmerzen verringert haben. Zudem könnte es auch sein, dass die im Kernspin gesehenen Veränderungen überhaupt nicht die Ursache für die von den Patienten beklagten Schmerzen gewesen seien. Zu guter Letzt kann es auch sein, dass zwei Stunden Ruhe am Tag nicht ausreichend seien, um Unterschiede zwischen beiden Behandlungsgruppen zu verdeutlichen. Weitere Studien müssten nun zeigen, welche Behandlungsmethode für welche Patienten am besten geeignet sei. In jedem Fall aber wird der Glaubenskrieg um Schonung oder Sport bei Rückenschmerzen zunächst weitergehen.

KK

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