14.03.2017
Hochgerechnet auf die rund 31 Millionen Beschäftigte in Deutschland entfielen damit im Jahr 2016 mehr als 25 Millionen Fehltage allein auf die Diagnose „Rückenschmerzen“. Zwar seien in erster Linie Arbeitnehmer betroffen, die in körperlich anstrengenden Berufen tätig sind, etwa Altenpflegekräfte. „Wir stellen aber immer wieder fest, dass auch Beschäftigte, die besonders unter Druck stehen, Rückenprobleme haben“, sagt TK-Gesundheitswissenschaftlerin Gudrun Ahlers. „Der Stress sitzt ihnen buchstäblich im Nacken. Deshalb ist es sinnvoll, auf diesen Zusammenhang hinzuweisen.“ Laut der aktuellen Studie leiden Beschäftigte mit hohem Stresslevel überdurchschnittlich oft an Rückenschmerzen und Verspannungen. Zwei Drittel von ihnen geben an, häufig oder ständig Rückenschmerzen zu haben, bei den Berufstätigen ohne Stress sind es weniger: 42 Prozent.
Zwar sei die Rückengesundheit durchaus ein wichtiges Thema beim innerbetrieblichen Gesundheitsmanagement, so Ahlers weiter. Allerdings kümmerten sich viele Unternehmen vor allem um ergonomische Themen. Das greife zu kurz, vielmehr müsse eine nachhaltige Stressprävention mit im Fokus stehen. Aber auch die Beschäftigten selbst seien gefordert, für regelmäßigen Ausgleich zu sorgen. Etwa durch Sport, denn der wirke gleich doppelt positiv: zum Stressabbau sowie zur Stärkung der Rückenmuskulatur.
Zum Tag der Rückengesundheit weist auch die Krankenkasse Barmer auf den hohen Stellenwert von Sport und Bewegung bei der Schmerzprävention hin. Nach Erhebungen der Krankenkasse sind auch bereits junge Menschen betroffen: 11,5 Prozent der 15- bis 25-jährigen Männer sowie fast 16 Prozent der Frauen in der gleichen Altersspanne litten unter Rückenschmerzen. „Damit Rückenschmerzen nicht chronisch werden, sollten mögliche Ursachen wie zum Beispiel Bewegungsmangel und Muskelverspannungen frühzeitig beseitigt werden“, sagt Ursula Marschall, leitende Medizinerin der Barmer. Auch psychische Stabilität trage zum Schutz vor Schmerzen bei, denn wer seelisch belastet sei, fühle Schmerzen besonders stark. Hilfreich seien hier Entspannungs- und Körpertechniken wie Muskelentspannung nach Jacobson oder Hatha-Yoga.
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