24.11.2016
In der Studie konnten Forscher des Massachusetts General Hospital zeigen, dass Mäuse, die zusätzlich zu fettreichem Futter Aspartam mit dem Trinkwasser konsumierten, mehr an Gewicht zunahmen als Mäuse, die das gleiche Futter erhielten, jedoch kein Aspartam. Andere Symptome des sogenannten metabolischen Syndroms traten ebenfalls auf, so das Ergebnis, das online in der Fachzeitschrift Applied Physiology, Nutrition and Metabolism veröffentlicht wurde.
Wie die Wissenschaftler nachweisen konnten, blockiert offenbar ein Abbauprodukt des künstlichen Süßstoffs die Aktivität eines speziellen Darmenzyms, der sogenannten intestinalen alkalischen Phosphatase, kurz IAP. Bei einem mit Aspartam gesüßten Softdrink war die Aktivität des Enzyms reduziert, bei einem nur mit Zucker gesüßten Getränk dagegen nicht. In früheren Studien hatten die Forscher zeigen können, dass dieses vorwiegend im Dünndarm gebildete Enzym Mäuse trotz fettreichem Futter vor der Entstehung von Fettleibigkeit, Diabetes und dem metabolischen Syndrom schützen kann. „Wir glauben, dass Aspartam, obwohl es Zucker ersetzt, beim Abnehmen nicht richtig funktioniert, weil es die positive Wirkung von IAP blockiert“, sagt Senior Autor Richard Hodin.
Man verstehe derzeit noch nicht genau, warum diese künstlichen Süßstoffe nicht funktionierten, so Hodin. Es habe Hinweise gegeben, dass sie hungriger machten und deshalb mehr Kalorien verzehrt werden. Die Ergebnisse ihrer Studie könnten dazu beitragen, zu erklären, warum Aspartam womöglich kontraproduktiv sei. „Obwohl wir andere Mechanismen nicht ausschließen können, zeigen unsere Experimente deutlich, dass Aspartam die IAP-Aktivität blockiert, unabhängig von anderen Effekten“, sagt Hodin.
HH