12.01.2012
Zu seinem Rücktritt sagte Quasthoff in einer Presseerklärung: "Ich habe mich entschlossen, mich nach fast 40 Jahren aus dem Konzertleben zurückzuziehen, weil es mir meine Gesundheit nicht mehr erlaubt, dem Anspruch, den ich immer an mich selber und an die Kunst gestellt habe, gerecht werden zu können."
Bereits im vergangenen Jahr hatte Quasthoff wegen einer Kehlkopfentzündung Auftritte absagen müssen. Ob dasselbe Problem ihn jetzt dazu bewog, sich endgültig von der Bühne zu verabschieden, kommentierte der Sänger nicht. Quasthoff wird sich in Zukunft verstärkt der Ausbildung des Sängernachwuchses widmen.
Fest steht, dass Sänger ihrer Stimme viel zumuten. Die starke Belastung der Stimmbänder kann dazu führen, dass eine bestehende Kehlkopfentzündung nur noch schwer abklingt. Der erste Rat des Arztes lautet daher in solchen Fällen, die Stimme zu schonen und möglichst wenig zu sprechen. Denn ohne "Ruhepause" kann die Entzündung zur Dauererscheinung werden. Ständige Heiserkeit und Schmerzen beim Sprechen sind dabei an der Tagesordnung.
Meist beginnt eine Kehlkopf- oder Stimmbandentzündung durch eine einfache Erkältung: Der Hals schmerzt, die Stimme ist rau. Die Behandlung ist laut Dr. Michael Deeg sehr einfach. Gegenüber der Neuen Apotheken Illustrierten empfahl der Hals-Nasen-Ohren-Arzt aus Freiburg und Pressesprecher des Berufsverbands der HNO-Ärzte: "Stimmschonung und viel trinken, bis sich die Stimme wieder gebessert hat." Die Stimme zu schonen bedeutet, entweder nicht oder nur mit geringer Lautstärke zu sprechen. Inhalationen mit Kamille oder Salbei unterstützen die Heilung, indem sie die Stimmbänder schneller abschwellen lassen.
Vom Flüstern hält Deeg nichts: "Beim Flüstern werden die Stimmlippen so angespannt, dass sie vorne geschlossen und hinten offen sind. Das ist eine ganz unnatürliche Art, die Stimme einzusetzen. Wer das über lange Zeit macht, hat hinterher Schwierigkeiten, wieder normal zu sprechen, denn es behindert die Stimmbänder in ihrer Funktion."
RF