02.09.2011
Amerikanische Wissenschaftler haben einen mikroskopisch kleinen Sauerstoffgenerator entwickelt, der direkt in den Tumor implantiert werden soll. Der Sauerstoff soll die Wirkung der Bestrahlung und der Chemotherapie verstärken.
Viele bösartige Tumoren werden bestrahlt. Die Strahlung schädigt die Erbsubstanz DNA der Krebszellen und hemmt so ihr Wachstum oder tötet sie sogar ab. Die Strahlen machen sich dabei den Sauerstoff im Gewebe zu Nutze. Das Problem dabei: viele Tumoren sind in ihrem Kern sehr sauerstoffarm. Daher ist es sehr schwer, das Tumorwachstum durch Bestrahlung komplett zum Erliegen zu bringen.
Aus diesem Grund haben Forscher der Purdue University im US-Staat Indiana die winzig kleinen Sauerstoffgeneratoren entwickelt. Das Gerät ist in einer nur 8 Millimeter langen Röhre untergebracht und kann direkt in den sauerstoffarmen Kern des Tumors eingepflanzt werden. Dazu ist in vielen Fällen nicht einmal eine große Operation notwendig: Das Röhrchen kann über eine Nadel von außen in den Tumor eingebracht werden. Durch Ultraschall wird dann der Generator zur Bildung von Sauerstoff angeregt. Die anschließende Strahlentherapie ist so viel effektiver.
Die Wissenschaftler haben die Mikrogeneratoren bereits im Tierversuch getestet. Sie pflanzten Mäusen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs die kleinen Geräte ein. Die Tumoren der behandelten Tiere schrumpften unter der nachfolgenden Therapie deutlich schneller als die von unbehandelten Vergleichsmäusen. Ein Patent für das Gerät sei bereits beantragt. Weitere Studien sollen nun klären, ob der Mikro-Sauerstoffgenerator auch beim Menschen eingesetzt werden kann.
KK