01.11.2017
Wer Kräuter zum Kochen verwendet, braucht weniger Salz und schont damit seine Gefäße. Dass dies auch mit scharfen Gewürzen funktionieren könnte, darauf deutet jetzt eine Studie chinesischer Wissenschaftler hin, deren Ergebnisse im Fachblatt Hypertension nachzulesen sind.
Chinesische Studienteilnehmer, die gerne scharf aßen, verzehrten der Studie zufolge offenbar weniger Salz und hatten einen geringeren Blutdruck als Teilnehmer, die auf scharfe Gewürze verzichteten. Im Vergleich zu jenen, die Schärfe am wenigsten mochten, lag der systolische Blutdruckwert bei Fans von scharfem Essen 8 mm Hg niedriger, der diastolische 5 mm Hg niedriger. Bei Gehirnscans zeigte sich darüber hinaus, dass sich Regionen im Gehirn, die durch das Schmecken von salzig und scharf stimuliert werden, überlappen. Zudem steigerte Schärfe die Hirnaktivität in Regionen, die bei Salz aktiviert werden. Die gesteigerte Aktivität könnte Menschen möglicherweise sensibler gegenüber Salz machen, so dass ihnen auch Gerichte mit weniger Salz gut schmecken, vermuten die Forscher.
In einer vorangegangenen Pilot-Studie hatte sich gezeigt, dass Gerichte in Anwesenheit von kleinsten Mengen Capsaicin, dem Stoff, der Paprika- und Chilischoten ihre Schärfe verleiht, als salziger wahrgenommen wurden. „Wir wollten testen, ob dieser Effekt ebenso den Salzkonsum verringern würde“, sagt Senior-Autor Zhiming Zhu von der Third Military Medical University in Chongqing. Hierfür hatten die Wissenschaftler die Würz-Präferenzen von 606 Studienteilnehmern analysiert und ihren Blutdruck verglichen. Außerdem hatten sie Gehirnscans durchgeführt, bei denen sie insbesondere zwei Gehirnregionen, die mit dem Salzig-Schmecken in Zusammenhang stehen, untersucht hatten.
HH