19.02.2018
Müdigkeit und Sekundenschlaf sind beim Autofahren eine Gefahr. Oft sind sie die Folgen von Atemaussetzern im Schlaf, einer sogenannten obstruktiven Schlafapnoe. Viele Betroffene wissen gar nicht, dass sie darunter leiden. Vor den Folgen unbehandelter Schlafstörungen warnen Experten der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).
Menschen, die unter einer obstruktiven Schlafapnoe leiden, haben im Straßenverkehr ein zwei- bis siebenmal erhöhtes Risiko, Unfälle zu verursachen, schreiben die Experten in einer Mitteilung. Fatal ist, dass viele gar nicht wissen, dass sie darunter leiden. Eine Schlafapnoe kann sich oft – aber nicht immer – durch lautes, unregelmäßiges Schnarchen mit Atemaussetzern bemerkbar machen. Allerdings treten die typischen Symptome längst nicht bei allen Betroffenen auf, erläutert Prof. Dr. Winfried Randerath von der DGP. „Die Anzahl der Menschen, die an einer nicht diagnostizierten Schlafapnoe leiden, ist immer noch hoch“, sagt Randerath. Experten vermuten, dass in Deutschland etwa 13 Prozent der Männer und 7 Prozent der Frauen betroffen sind. Darüber hinaus könne Tagesschläfrigkeit und Sekundenschlaf auch andere Ursachen haben, wie Ein- und Durchschlafstörungen oder Atmungsschwächen bei Herz- oder Lungenerkrankungen, so Randerath.
Bei der häufigsten Form der Schlafapnoe kollabieren im Schlaf die Atemwege immer wieder. Dies kann von 10 Sekunden bis zu zwei Minuten andauern und die Atmung und somit auch die Sauerstoffversorgung unterbrechen. In der Folge steigere der Körper seine Atmungsanstrengung und erlebe eine permanente Stressreaktion. Der Schlaf bringe daher unter diesen Umständen keine Erholung mehr. „Wer sich tagsüber häufig und scheinbar grundlos müde oder schläfrig fühlt, sich schlecht konzentrieren kann oder gar ungewollt einschläft, sollte seinen Schlaf untersuchen lassen“, rät Randerath. Denn eine unbehandelte Schlafapnoe stellt nicht nur eine Gefahr für den Straßenverkehr dar, sondern kann weitreichende Folgen für die Gesundheit haben. Die Folge können Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen oder Schlaganfall sein.
HH