Dr. Karen Zoufal
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27.08.2021
Schätzungsweise ein bis sechs Prozent aller Kinder und Jugendlichen haben Atemaussetzer im Schlaf, auch bekannt als obstruktive Schlafapnoe. Besonders häufig ist das bei starkem Übergewicht der Fall: Unter fettleibigen Kindern und Jugendlichen sind 30 bis 60 Prozent davon betroffen. Weitere Ursachen sind vergrößerte Mandeln oder Polypen, Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege, allergischer Schnupfen, eine geringe Muskelspannung, Fehlbildungen im Bereich des Gesichts und neuromuskuläre Erkrankungen.
Die Atemaussetzer im Schlaf beeinträchtigen die Schlafqualität, was sich negativ auf die Psyche, das Immunsystem, den Stoffwechsel und die Herz-Kreislauf-Gesundheit auswirken kann. So sinkt der Blutdruck bei Kindern und Jugendlichen mit obstruktiver Schlafapnoe nachts weniger ab als normal. Aus Studien mit Erwachsenen weiß man, dass dies mit einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden ist. Auch Stoffwechselstörungen treten bei Kindern mit obstruktiver Schlafapnoe häufiger auf – sogar, wenn diese nur leicht ausgeprägt ist.
Typische Symptome für Atemstörungen im Schlaf sind Schnarchen in mehr als drei Nächten pro Woche, Keuchen oder Schnauben beim Schlafen, Atemnot im Schlaf, Schlafen in sitzender Position oder mit überstrecktem Nacken, Müdigkeit am Tag und Kopfschmerzen beim Aufwachen. Eine Untersuchung im Schlaf, auch Polysomnographie genannt, eignet sich am besten, um nächtliche Atemstörungen aufzudecken.
Quelle: 10.1161/JAHA.121.022427