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30.11.2023
Wer schlecht geschlafen hat, nutzt am nächsten Tag vielleicht die Gelegenheit zu einem Nickerchen. Besser scheint jedoch ein kurzes Krafttraining zu wirken, schreibt ein Forschungsteam in dem Fachblatt „Physiology & Behavior“.
Mit jeweils 12 gesunden Erwachsenen wurden zwei Experimente durchgeführt: Beim ersten Test wurde die geistige Leistungsfähigkeit nach drei Nächten mit teilweisem Schlafentzug bestimmt, bei dem anderen nach einer Nacht mit komplettem Schlafentzug – jeweils verglichen mit einer normalen Schlafmenge. Dabei stellte sich heraus, dass in beiden Fällen 20 Minuten auf einem Heimtrainer die Gehirnfunktion deutlich verbesserten.
„Aus bestehenden Forschungsergebnissen wissen wir bereits, dass Bewegung unsere kognitive Leistungsfähigkeit verbessert oder aufrechterhält“, sagte der Sportphysiologe Joe Costello von der University of Portsmouth. „Aber dies ist die erste Studie, die darauf hindeutet, dass Sport auch die kognitive Leistungsfähigkeit nach vollständigem und teilweisem Schlafentzug verbessert.“
Ein Grund für den Zusammenhang zwischen Bewegung und der Gehirnleistung besteht darin, dass sie dem Gehirn zusätzlichen Sauerstoff liefert. Doch in den Experimenten kam es auch unter sauerstoffarmen Bedingungen zu kognitiven Verbesserungen. Die Forschenden nehmen deshalb an, dass neben der besseren Sauerstoffversorgung noch weitere Faktoren beteiligt sein müssen, z. B. Hormone oder psychische Effekte der Bewegung. Um das genauer zu klären, sind weitere Experimente geplant.
Quelle: DOI 10.1016/j.physbeh.2023.114409