30.01.2018
Bakterien, die Parodontitis verursachen - eine Entzündung des Gewebes, das die Zähne umgibt –, scheinen demnach auch eine Rolle bei der Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs zu spielen. Das schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift British Journal of Cancer. Sie fanden heraus, dass ein bestimmtes Enzym, das vorrangig für krankmachende Eigenschaften des Bakteriums Treponema denticola verantwortlich ist, auch in bösartigen Tumoren des Magen-Darm-Trakts anzutreffen war, zum Beispiel der Bauchspeicheldrüse. Diesem Virulenzfaktor sei es demnach möglich, vom Mund zu anderen Bereichen des Körpers zu gelangen, sagt Timo Sorsa, Professor an der Universität Helsinki. Dies geschehe sehr wahrscheinlich in Verbindung mit dem Bakterium. Des Weiteren zeigte sich, dass dieses Enzym die Fähigkeit besaß, seinerseits Enzyme zu aktivieren, die Krebszellen brauchen, um in gesundes Gewebe einzudringen, und gleichzeitig die Effektivität des Immunsystems zu verringern.
In einer weiteren Studie, an der rund 70.000 Finnen über Zeitraum von zehn Jahre teilnahmen und deren Ergebnisse im International Journal of Cancer veröffentlicht wurden, hatte sich zudem eine deutliche Verbindung zwischen Parodontitis und der Krebssterblichkeit abgezeichnet. Einen extrem starken Zusammenhang fanden die Wissenschaftler bei Bauchspeicheldrüsenkrebs. Die Forscher schließen aus ihren Ergebnissen, dass die Prävention und frühzeitige Diagnose von Parodontitis nicht nur für die Mundgesundheit sehr wichtig ist, sondern für die Gesundheit allgemein.
HH