03.06.2014
Nach einem größeren Eingriff, zum Beispiel einer Gefäßoperation oder einem orthopädischen Eingriff, litten Männer stärker unter Schmerzen als Frauen. Das weibliche Geschlecht war dagegen schmerzempfindlicher wenn es um kleinere Eingriffe ging, wie etwa der Entnahme einer Gewebeprobe oder bestimmten Diagnoseverfahren. Die Forscher um den Österreicher Dr. Andreas Sandner-Kiesling von der Medizinischen Universität Graz hatten für ihre Studie mehr als 10.000 Männer und Frauen im Anschluss an eine OP mithilfe von Fragebögen befragt. Darin sollten die Patienten Details zur Operation und Narkose beantworten sowie Fragen zu ihrem Wohlbefinden und Schmerzen nach der OP.
Auf den ersten Blick konnten die Forscher keinen Unterschied zwischen der Schmerzempfindlichkeit von Männern und Frauen feststellen. Dieser trat erst in dem Moment in Erscheinung, als die Forscher die Gesamtheit der operativen Eingriffe in verschiedene Arten von Operation aufdröselten und die Angaben der Patienten nach Schweregrad gruppierten.
"Die Schmerzwahrnehmung von Männern und Frauen wird derzeit noch immer heftig diskutiert", sagte Sandner-Kiesling, der die Ergebnisse auf einer Tagung von Anästhesie-Experten in Stockholm, Schweden, vorstellte. Auch ihre Daten seien nicht in der Lage, dies definitiv zu klären. Doch deute alles darauf hin, dass bei einer Operation die Art und Schwere des Eingriffs eine zentrale Rolle dabei spiele, wie stark der Schmerz abhängig vom Geschlecht wahrgenommen werde.
HH