04.07.2016
Wie lange eine Mahlzeit braucht, um den Darm zu passieren, ist ein Schlüsselfaktor für die Gesundheit des Darms. Dieser Überzeugung sind dänische Wissenschaftler, die untersucht haben, wie sich diese sogenannte Transitzeit von Lebensmitteln auf die Aktivität von Darmbakterien auswirkt.
Allgemein wird angenommen, dass eine besonders vielfältige Bakterienflora im Darm gesund ist. Doch die aktuelle Studie deutet auf etwas anderes hin: Eine besonders abwechslungsreiche Bakteriengemeinschaft hänge den Ergebnissen zufolge mit einer längeren Verdauungszeit zusammen. Aber: "Je länger ein Lebensmittel braucht, um den Dickdarm zu passieren, desto mehr schädliche Abbauprodukte werden von Bakterien produziert", sagt Tine Rask Licht, Professorin am Nationalen Ernährungsinstitut von Dänemarks Technischer Universität in Lyngby. Und umgekehrt: War die Transitzeit kürzer, fanden die Forscher mehr Stoffe, die entstehen, wenn der Darm seine innere Oberfläche erneuert. „Das könnte eine Zeichen für eine gesündere Darmwand sein“, sagt die Wissenschaftlerin.
Dies zeigt, dass nicht nur die Zusammensetzung der Bakteriengemeinschaft im Darm, sondern auch die Aktivität der Bakterien eine wichtige Rolle für die Gesundheit spielt. „Wir glauben, dass eine reiche Bakterienzusammensetzung im Darm nicht unbedingt mit einem gesunden Verdauungssystem gleichzusetzen ist“, sagt Licht. Die Forscher glauben, dass es mit einigen Gewohnheiten möglich sei, die Durchgangszeit der Nahrung durch den Darm zu beschleunigen. Hierzu gehöre unter anderem der Verzehr von ballaststoffreichen Nahrungsmitteln, viel zu trinken, eventuell weniger Fleisch zu essen und körperliche Aktivität.
HH