16.01.2014
Um pünktlich um 8:00 Uhr in der Schule zu sein, müssen sich viele Schüler morgens aus dem Bett quälen. Unnötigerweise, meinen US-Forscher. Ein späterer Schulbeginn sei sogar besser für die Jugendlichen, wie ihre Studie zeigt. Demnach könnte schon eine knappe halbe Stunde Wunder wirken.
Unter Leitung der Psychologin und Schlafexpertin Julie Boegers hatten die Wissenschaftler untersucht, wie sich ein um 25 Minuten nach hinten verlegter Schulstart auf den Schlaf, das Wohlbefinden und die Aufmerksamkeit von Schülern auswirkt. Ihr Ergebnis: Mit einer knappen halben Stunde mehr Vorlauf waren viele Jugendliche glücklicher, wacher und aufnahmebereiter.
Der spätere Schulstart habe die Schlafdauer um fast eine halbe Stunde verlängert, berichten die Forscher im Fachmagazin Journal of Developmental & Behavioral Pediatrics. Der Anteil der Schüler, die so auf acht oder mehr Stunden Schlaf kamen, stieg dadurch von 18 auf 44 Prozent. Im Gegenzug waren die Schüler tagsüber weniger müde, weniger niedergeschlagen und tranken weniger koffeinhaltige Getränke, schreiben die Wissenschaftler. Auf die Zeit, die Schüler mit Hausaufgaben, Freizeitsport und außerschulische Aktivitäten verbrachten, hatte der spätere Schulbeginn keinen Einfluss.
"Schlafmangel ist unter Teenagern weit verbreitet", sagt Boegers. Ein Zustand, der sich negativ auf die geistige und körperliche Gesundheit, die Sicherheit und das Lernen auswirken könne. "Ein früher Schulbeginn trägt zu diesem Problem bei", betont die Schlafexpertin. Würde der Unterricht später starten, käme dies dem verschobenen Schlaf-Wach-Rhythmus von Teenagern und ihrem veränderten Schlafbedürfnis entgegen.
HH