27.06.2016
Nützliche Bakterien könnten die Brust vor Krebs bewahren. Zu diesem Ergebnis kamen kanadische Wissenschaftler, die Mikroorganismen im Brustgewebe von Frauen unter die Lupe genommen hatten. Weiter gedacht könnte dies letztlich zum Einsatz von Probiotika als Prävention vor Brustkrebs führen, glauben die Forscher.
Im Gewebe von Frauen, die aufgrund eines bösartigen Tumors operiert worden waren, fanden die Forscher erhöhte Mengen an Escherichia coli und Staphylococcus epdermidis. Die zwei Bakterienarten seien dafür bekannt, dass sie bei bestimmten menschlichen Zellen zu Erbgut-Schäden und damit auch zur Entstehung von Krebs führen können. Anders sah die Bakterienzusammensetzung in gesundem Brustgewebe von Frauen aus, die sich wegen einer Brustvergrößerung oder –verkleinerung hatten operieren lassen. Hier fanden die Forscher mehr Bakterien, die als nützlich gelten, und zwar aus der Gruppe der Milchsäurebakterien (Laktobacillus) und Streptokokken. Beide Gruppen hätten krebshemmende Eigenschaften, so die Forscher. Streptococcus thermophilus etwa produziere Antioxidantien, die Erbgut-Schäden und damit auch Krebs vorbeugen.
Die Ergebnisse ihrer Arbeit führten letztlich zu der Frage, ob Probiotika Frauen vor Brustkrebs schützen könnten, so die Wissenschaftler. Zumindest ließe sich damit vielleicht die Balance der Bakterien zugunsten der „guten“ verschieben. Ihre Ergebnisse veröffentlichte der Mikrobiologe Professor Gregor Reid gemeinsam mit Kollegen im Fachblatt Applied and Environmental Microbiology.
HH