05.06.2012
Sowohl Schuldgefühle, als auch sozial angemessenes Verhalten haben einen Platz im Gehirn. Wird das eigene Verhalten bewertet, arbeiten diese Bereiche Hand in Hand. Britische Forscher von der Universität Manchester konnten jetzt mit Hilfe von Gehirn-Scans nachweisen, dass die Gehirnbereiche für Schuld und für angemessenes Verhalten bei depressiv veranlagten Menschen nicht so stark aneinander gekoppelt waren, wie bei Menschen ohne depressive Vorgeschichte.
Interessanterweise trete diese Entkoppelung nur dann auf, wenn sich depressive Menschen schuldig fühlen oder sich selbst für etwas verantwortlich machen, berichten die Forscher in der Zeitschrift Archives of General Psychiatry. Anders sehe es aus, wenn sie wütend seien und anderen für etwas die Schuld geben. Dies deute darauf hin, dass depressive Menschen auf sich selbst bezogen nicht erkennen könnten, ob ihr Verhalten angemessen sei oder nicht, weil ihnen der Zugang zu diesen Informationen fehle. Dies könne dazu führen, dass sich ihre Schuldgefühle auf Dinge ausweiten, für die sie nicht verantwortlich sind und dass sie das Gefühl haben, an allem schuld zu sein.
Für die Studie sollten sich die Teilnehmer vorstellen, wie sie Freunde schlecht behandelten, zum Beispiel indem sie geizig oder herrschsüchtig auftraten. Sie schilderten den Forschern ihre Gefühle. Für den Gehirnscan nutzten die Wissenschaftler die funktionelle Magnetresonanztomographie.
hh