08.01.2014
Viele Schulen werben mit speziellen Angeboten und Förderprogrammen für Hochbegabte. Zu Recht, wie eine US-Studie jetzt untermauert. Ohne entsprechende Lehrpläne, Förderung durch die Lehrer und Motivation von außen bleiben extrem begabte Schüler im Klassenraum unsichtbar, so die Forscher.
„Es existiert die Vorstellung, dass besonders begabte Schüler keine Hilfe brauchen“, sagt Harrison Kell von der Vanderbilt Universität in Nashville (USA). Ihre Studie zeige, dass dies nicht stimme. Schüler mit einem sehr hohen Intelligenzquotienten (IQ), kommen im normalen Unterricht gut zurecht. Doch können sie nicht ihr volles Potenzial ausschöpfen, wenn sie nicht speziell gefördert werden, etwa durch speziellen Unterricht, in denen besonders intelligente Kinder gemeinsam lernen, oder Kurse für Fortgeschrittene. Aus ihrer Studie gehe stattdessen hervor, dass die Aufmerksamkeit der Lehrer in dem Moment, in dem talentierte Schüler ihre Aufgaben gelöst haben, oft zu den schwächeren Schülern wechselt. Besonders talentierte Schüler seien daher häufig unterfordert und frustriert.
Die Wissenschaftler hatten für ihre Forschungsarbeit über 30 Jahre hinweg den Werdegang von mehr als 300 besonders begabten Kindern im Alter von 13 Jahren oder jünger verfolgt. Etwa zwei Drittel dieser Kinder schlossen später ein Studium mit dem Master-Abschluss ab, 44 Prozent davon machten sogar einen Doktor-Abschluss. Die Mehrzahl von ihnen machte anschließend Karriere in der Führung großer Unternehmen, als Ärzte, Anwälte oder Software-Ingenieure. Trotz ihres späteren Erfolgs hätten die Studienteilnehmer in ihrer Schulzeit einige Klippen zu umschiffen gehabt, die der vollen Entwicklung ihres Potenzials entgegenstanden, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift Psychological Science.
HH