15.01.2014
Frauen, die während einer Schwangerschaft Medikamente einnehmen, sollten sich der möglichen Risiken für sich selbst und das Ungeborene bewusst sein. Dies gilt auch bei Depressionen. Nehmen werdende Mütter in den letzten Schwangerschaftswochen Antidepressiva ein, kann dies das Risiko für vorübergehende Atemschwierigkeiten beim Neugeborenen erhöhen.
Die Einnahme von bestimmten Antidepressiva, die als selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) bekannt sind, steigert kanadischen Forschern zufolge die Gefahr für Säuglinge, nach der Geburt Probleme mit der Atmung zu haben. Ursache ist ein hoher Blutdruck in der Lunge des Neugeborenen, wie die Wissenschaftler in einer Übersichtsarbeit über mehrere Studien herausfanden. Zwar sei die Gefahr für diese Art von Komplikation alles in allem sehr gering. Doch sei es wichtig, dass schwangere Frauen und ihre Angehörigen darüber Bescheid wissen. Gehe der Lungenhochdruck beim Neugeborenen auf die Einnahme von SSRI zurück, könne er erfolgreich behandelt werden, so die Forscher.
Keine erhöhte Gefahr für das Baby fanden die Wissenschaftler hingegen bei Frauen, die in einem früheren Stadium der Schwangerschaft mit diesen Mitteln behandelt worden waren, wie die Studienautoren online im Fachblatt British Medical Journal berichten. Weitere Forschungsarbeiten seien jetzt nötig, um herauszufinden, ob bei anderen Antidepressiva ein ähnlicher Zusammenhang auftrete. Auch müsse untersucht werden, ob andere Risikofaktoren, wie Kaiserschnitt, Übergewicht oder eine Frühgeburt hier einen Einfluss haben.
HH