19.12.2014
Demnach kann eine bevorstehende Vaterschaft offenbar dazu führen, dass die Hormonpegel von Testosteron und Östradiol, einem Östrogen, bei Männern sinken. „Die hormonellen Veränderungen angehender Väter könnten einen wichtigen Einfluss auf das elterliche Verhalten nach der Geburt des Kindes haben“, sagt Robin Edelstein von der University of Michigan. Testosteron etwa wird unter anderem mit Aggressivität assoziiert. Andere Hormone, wie das Stresshormon Cortisol oder das Gelbkörperhormon Progesteron blieben von der Schwangerschaft der Partnerin dagegen unbeeinflusst, wie Edelstein und Kollegen im wissenschaftlichen Fachblatt American Journal of Human Biology berichten.
„Wir wissen noch nicht genau, warum sich die Hormone von Männern verändern“, sagt Edelstein. Es könnte sein, dass sich psychologische Veränderungen auf den Hormonspiegel von Männern auswirken, wenn diese sich im Verlauf einer Schwangerschaft verstärkt mit ihrer neuen Rolle beschäftigen und darauf vorbereiten, Vater zu werden, so die Psychologen. Aber auch Veränderungen innerhalb der Beziehung oder sogar körperliche Veränderungen, die manche Männer gemeinsam mit ihrer schwangeren Partnerin erleben, seien eine mögliche Erklärung. Die Forscher schränken jedoch ein, dass ihre Studie einen Schwachpunkt habe: So hatten die Forscher zwar Speichelproben von Paaren während der Schwangerschaft genommen und analysiert, jedoch keine Vergleichsprobe von Männern, deren Partnerinnen nicht schwanger waren. Man könne also nicht ganz ausschließen, dass möglicherweise auch das Alter oder Schwankungen im Verlauf der Zeit eine Rolle spielen.
HH