20.03.2019
Die Verbindung zwischen Paracetamol in der Schwangerschaft und einem erhöhten Asthmarisiko bei Kindern wurde bereits in einigen Studien nachgewiesen (aponet.de berichtete). „Wir wissen aber nicht, ob der Zusammenhang kausal ist, oder ein andere Faktor dafür verantwortlich ist“, sagt Studienautor Professor Dr. Seif Shaheen von der Queen Mary University of London. Daher untersuchten die Forscher Registerdaten aus Schweden von 492.999 Müttern und ihren Kindern. Sie analysierten die Verordnungen für verschiedene Schmerzmittel während der Schwangerschaft und die Raten der Asthmadiagnosen bei den Kindern. Zudem schauten sie sich andere Daten über die Mütter, Väter und Geschwister an.
Zwar fanden sie auch hier wieder ein erhöhtes Asthmarisiko unter Einnahme von Paracetamol während der Schwangerschaft (relativer Risikoanstieg um 50 Prozent bei Fünfjährigen). Das Risiko war aber ähnlich erhöht wie unter Verordnung von Opioiden wie Codein und Tramadol (42 Prozent) sowie Migränemitteln (48 Prozent). „Diese Schmerzmittel wirken auf unterschiedliche Art und Weise“, erklärt Shaheen. „Wir halten es für unwahrscheinlich, dass die Arzneistoffe für das Asthma verantwortlich sind.“ Die Wissenschaftler glauben, dass ein anderer, bislang nicht gemessener Faktor das erhöhte Asthmarisiko verursacht. Das könnten zum Beispiel chronische Schmerzen sein, weshalb überhaupt ein Analgetikum verordnet wird. Falls dies der Fall sein sollte, sei ein gutes Schmerzmanagement während der Schwangerschaft wichtig. „Dann sollten wir nicht die Verordnung von Analgetika vermeiden, wenn Schwangere sie brauchen“, so Shaheen.
Der Arzt versichert: „Frauen, die selten Paracetamol in der Schwangerschaft nehmen, können sicher sein, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass sich das Asthmarisiko für ihr Kind erhöht.“ Paracetamol bleibe Mittel der Wahl bei Schmerzen und Fieber während der Schwangerschaft.
dh/<link www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ/NK