27.06.2012
Eine neue Studie britischer Biologen zeigt, dass Wissenschaftler Arbeiten ihrer Kollegen gerne mal übersehen, wenn sie gespickt mit Gleichungen sind. Sind ganze Seiten auf diese Weise mit Zahlen verschlüsselt, werden die Arbeiten kaum von anderen Forschern zitiert. So kommt es, dass Mathe-gewichtige Abhandlungen nur halb so oft zitiert werden, wie Arbeiten, in denen Mathematik kaum oder gar nicht vorkommt, berichten die Forscher in der Zeitschrift Proceedings oft the National Academy of Science USA. In der Forschungslandschaft gilt: Was weniger oft zitiert wird, ist auch weniger bekannt.
Dies widerspricht immens dem Anspruch an objektive Wissenschaft. Schließlich möchte man glauben, dass die Popularität neuer Theorien ausschließlich von ihrem wissenschaftlichen Wert abhängt, wozu neue Erkenntnisse, Wichtigkeit und technische Zuverlässigkeit zählen, und nicht von der Menge an Zahlen, die in der Abhandlung verwendet werden.
Für die Zukunft könnte es helfen, wenn Wissenschaftler noch einmal die Schulbank drücken und Mathe büffeln müssten. Die näher liegende Lösung: Wer seine Theorie in Fachkreisen voranbringen will, versieht seine Mathe-Gleichungen mit einem anschaulichen Text. So können Forscher dem Mathe-Ungeheuer die Zähne ziehen.
hh