03.03.2017
Morgens immer müde? Vielleicht könnte ein Schlaf-Tracker bei der Suche nach der Ursache helfen. Allerdings können die Überwachungsarmbänder, die ihren Trägern mehr über die eigenen Schlafgewohnheiten offenbaren, die Probleme sogar fördern. Davor warnen Forscher des Rush University Medical Center in Chicago in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Sleep Medicine.
Viele Menschen benutzen Self-Tracker, um ihren Schlaf zu verbessern. Statt die Geräte als allgemeine Informationsquelle zum eigenen Schlaf zu nutzen, setzen sich der Studie zufolge manche durch die Daten unter Druck, ausreichend viel zu schlafen. Dies sei für einen guten Schlaf jedoch alles andere als förderlich. Wer sich etwa mit dem festen Ziel ins Bett lege, heute acht Stunden zu schlafen, scheitere mit hoher Wahrscheinlichkeit, so die Forscher. Ein solches Verhalten sei genau das Gegenteil von dem, was Therapeuten bei Schlafstörungen empfehlen. Solche Geräte könnten einigen Menschen daher eher schaden als nützen.
Zudem messen offenbar viele den Daten, die Self-Tracker liefern, eine zu hohe Bedeutung bei. "Viele Menschen glauben, die Geräte könnten mehr als sie tatsächlich tun”, sagt Studienautorin Kelly Glazer Baron. So hätten Studien gezeigt, dass Schlaf-Tracker nicht akkurat zwischen verschiedenen Schlafstadien unterscheiden können. „Sie sind nicht in der Lage, zwischen leichtem und tiefem Schlaf zu differenzieren“, erklärt Baron. Viele Geräte könnten nicht einmal unterscheiden, ob man im Bett liege und ein Buch lese oder bereits schlafe. Eine genaue Aussage über die Schlafmenge und -stadien könnte nur in Schlaflaboren getroffen werden, und nicht mit einem einzelnen Armband.
HH