10.10.2013
"Am besten lässt man sich die richtige Anwendung eines Medikaments in der Apotheke demonstrieren", sagt Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer. "Das gilt besonders für technisch aufwändig verpackte Medikamente wie Augentropfen oder Medikamente zur Inhalation."
Ältere Menschen haben oft weniger Kraft in den Händen. Vielen Älteren fällt es deshalb schwer, Kindersicherungen zu öffnen. Einige Augentropfen sind so verpackt, dass vor dem ersten Öffnen ein Siegel abgedreht oder aufgerissen werden muss. Bei Medikamenten in Tuben müssen oft die Verschlüsse vor der ersten Entnahme durchbohrt werden. Dafür braucht man relativ viel Kraft. Wer Schwierigkeiten damit hat, kann sich das Medikament bereits in der Apotheke öffnen lassen.
Weil im Alter die Sehkraft nachlässt, steigt das Risiko für Verwechslungen ähnlich aussehender Medikamente. Werden zum Beispiel ein kurz- und ein langwirkendes Insulin miteinander verwechselt, kann das zu Unterzuckerungen führen. Hilfreich ist es deshalb, ähnliche Medikamente mit farbigem Klebeband, Filzklebepunkten oder durch gut tastbare Aufkleber aus Sandpapier zu kennzeichnen. Wenn bei Wirkstoffpflastern die Einreißkerben der Verpackung nur schlecht erkennbar sind, lassen Patienten sich diese am besten in der Apotheke markieren. Wer nicht gut sieht, kann Tropfen nur schlecht abzählen. Wenn man die Tropfen in einen leeren Joghurtbecher fallen lässt, kann man die Anzahl der Tropfen hören. Die Tropfen im Becher füllt man dann mit etwas Wasser auf, so lässt sich die vollständige Dosis des Medikaments schlucken. Wer einen klein gedruckten Beipackzettel nicht entziffern kann, findet unter www.patienteninfo-service.de gesprochene oder groß gedruckte Packungsbeilagen vieler Medikamente.
ABDA