Baby & Familie

Sepsis: Das sind die Warnzeichen bei Babys und Kindern

NAS  |  21.09.2024

Eine Blutvergiftung (Sepsis) ist die schwerste Komplikation einer Infektion und kann jeden treffen – auch Babys und Kinder. Die Sepsis Stiftung hat nun eine Checkliste mit Warnzeichen speziell für Kinder herausgegeben, mit der sich prüfen lässt, ob Frühwarnzeichen oder Notfallzeichen vorliegen.

Mutter, misst ihrer weinenden Tochter Fieber.
Anhaltendes hohes Fieber gehört zu den Warnzeichen, die bei Babys und Kindern auf eine Sepsis hinweisen können.
© yamasan/iStockphoto

Mehr als jeder zehnte Todesfall von Kindern und Jugendlichen unter 19 Jahren in Deutschland steht im Zusammenhang mit einer Sepsis. Je früher sie erkannt und behandelt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Da Babys und Kleinkinder besonders anfällig sind, hat die Sepsis Stiftung hat eine interaktive Checkliste speziell für Neugeborene und Kindern bis 5 Jahren herausgegeben.

Frühwarnzeichen einer Sepsis bei Babys und Kindern

  • Erhöhte Temperatur (über 37,5 °C) seit mehr als 5 Tagen
  • Schüttelfrost
  • Zittern
  • Nasenlöcher verändern ihre Größe mit jedem Atemzug
  • Laute ungewöhnliche Atemgeräusche
  • Bellender Husten
  • Ungewöhnlich blasse oder kühle Haut
  • Trockener Mund, Lippen und/oder Zunge
  • Baby lässt sich nicht stillen (weniger als die Hälfte der üblichen Milchmenge)
  • Ungewöhnlich geringe Nahrungsaufnahme
  • Hat sich mindestens zweimal in den vergangenen 24 Stunden übergeben
  • Mehr als fünfmal wässriger Stuhlgang (Diarrhoe) in den letzten 24 Stunden (bei Babys unter 1 Jahr)
  • Nur 1 nasse Windel in 8 Stunden
  • Ungewöhnlich wenig Interesse zu spielen
  • Schwer aufzuwecken oder ungewöhnlich schläfrig
  • Schwellung einer Gliedmaße oder eines Gelenks
  • Keine Belastung oder Verwendung eines Armes Beines, Fußes oder einer Hand

Notfallzeichen einer Sepsis bei Babys und Kleinkindern

  • Temperatur über 38 °C bei Babys unter 3 Monaten
  • Temperatur über 39 °C bei Babys zwischen 3 – 6 Monaten
  • Eine hohe Temperatur bei einem Kind, das nicht ermutigt werden kann, Interesse an irgendetwas zu zeigen
  • Niedrige Temperatur (unter 36 °C, dreimal innerhalb von 10 Minuten messen)
  • Erschwerte angestrengte Atmung
  • Ungewöhnliche Grunz-Geräusche bei jedem Atemzug
  • Sehr schnelle Atmung (über 1 Atemzug per Sekunde)
  • Kann nicht mehr als ein paar Worte auf einmal sagen (bei älteren Kindern, die sprechen können)
  • Unregelmäßige Atmung (mit Pausen)
  • Haut ist bläulich, marmoriert oder sehr blass
  • Lippen und Zunge sind bläulich
  • Augen wirken eingesunken
  • Hände und Füße fühlen sich ungewöhnlich kalt an
  • Hautausschlag verblasst beim Draufdrücken nicht
  • Baby unter 1 Monat hat kein Interesse am Füttern
  • Trinkt seit 8 Stunden nicht (im Wachzustand)
  • Extremer Durst
  • Nicht in der Lage, Flüssigkeiten bei sich zu behalten
  • Anhaltendes Erbrechen seit 24 Stunden
  • beflecktes, blutiges oder schwarzes Erbrochenes
  • Keine nasse Windel seit 12 Stunden
  • Wölbung weicher Stellen am Baby-Kopf (Fontanellen)
  • Kind zeigt kein Interesse an irgendetwas
  • Das Baby fühlt sich „schlaff“ an
  • Schwaches Jammern oder anhaltendes Weinen bei jüngeren Kindern
  • Verwirrung bei älteren Kindern
  • Reagiert nicht oder sehr reizbar
  • Schwer aufzuwecken, schläfrig oder erkennt Sie nicht
  • Steifer Nacken, besonders beim Versuch, nach oben oder unten zu schauen

Die Checkliste steht in interaktiver Form hier zur Verfügung. Nachdem alle Angaben eingetragen wurden, geben die Experten der Sepsis Stiftung eine Einschätzung und Handlungsempfehlung. Für ältere Kinder und Jugendliche kann die Sepsis-Checkliste für Erwachsene als Orientierungshilfe herangezogen werden.

Zudem listet die Sepsis Stiftung auf, bei welchen Faktoren das Risiko für eine Blutvergiftung generell erhöht ist:

  • Frühgeborene, Neugeborene und Säuglinge
  • Kinder mit Mangelernährung
  • Krebskranke Kinder
  • Chronisch kranke Kinder
  • Kinder mit Immunschwäche (angeboren oder erworben)
  • Kinder mit reduziertem Kreislauf (z. B. angeborene Herzfehler)
  • Chronisch bakteriell besiedelte Kinder mit pathologischen Keimen (z. B. Mukoviszidose)
  • Kritisch kranke Kinder
  • Kinder mit Fremdkörper im Körper wie Blasenkatheter, zentrale Venenkatheter, Beatmungstubus usw.
  • Benachteiligte soziale Verhältnisse
  • Milz fehlt
  • Fehlende Impfungen

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