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Sex-Blues: Wenn sich Männer nach dem Sex distanzieren

01.08.2018

Ein scheinbar grundloses Stimmungstief und Tränen nach dem Sex gelten als ein Problem, von dem wenn überhaupt eher Frauen betroffen sind. Doch auch Männer können unter dem leiden, was im Fachjargon „postkoitale Dysphorie“ genannt wird und nichts mit schlechtem Sex zu tun hat. Dies fanden Psychologen der Queensland University of Technology heraus.

Viele Männer wollen nach dem Sex regelmäßig lieber allein sein.
Ein Stimmungstief nach dem Sex: Das kennen offenbar viele Männer.
© Photographee.eu - stock.adobe.com

Wie aus einer anonymen Online-Befragung hervorgeht, an der sich mehr als 1.200 Männer aus Australien, den USA, Großbritannien, Russland und Deutschland beteiligt hatten, konnten sich 41 Prozent der Befragten daran erinnern, schon einmal eine postkoitale Dysphorie erlebt zu haben. Jeder Fünfte (20 Prozent) sagte, er habe ein solches Stimmungstief nach dem Sex in den vorangegangen vier Wochen durchgemacht und vier Prozent gaben sogar an, ein solcher Blues komme bei ihnen häufig nach dem Geschlechtsverkehr vor.

Männer, die eine solche Erfahrung gemacht hatten, beschrieben sie mit Sätzen wie „ich will nicht berührt werden und möchte allein sein“, „ich bin unzufrieden, verärgert und unruhig“ oder „alles, was ich wirklich will, ist wegzugehen und mich von allem, an dem ich teilgenommen habe, abzulenken.“ Ein anderer Teilnehmer wiederum gab an, sich „emotionslos und leer“ gefühlt zu haben. Im Gegensatz dazu beschrieben Männer, die sich nach dem Sex gut fühlten, ihre Gefühle mit Worten wie „Wohlbefinden“, „Zufriedenheit“ und „Nähe zu ihrer Partnerin“, so das Ergebnis, das im Fachblatt Journal of Sex & Marital Therapy veröffentlicht wurde.

Allgemein werde angenommen, dass Männer und Frauen nach einvernehmlichem Sex eine Reihe von positiven Emotionen erleben, einschließlich Zufriedenheit und Entspannung, so die Forscher. Doch offenbar stellt sich bei ebenso vielen Frauen wie Männern regelmäßig nach dem Geschlechtsakt ein Stimmungstief ein. Die Gründe dafür seien vermutlich multifaktoriell, so die Autoren der Studie einschließlich biologischer und psychologischer Faktoren. Zu letzteren können beispielsweise Kontrollverlust, Bindungsangst oder Unsicherheit gehören.

HH

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