13.11.2015
Sie sind sexuell aktiv und verhüten gut. Das kennzeichnet die heutigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, wie aus einer aktuellen Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hervorgeht. Widerlegt wird darin jedoch die Annahme, dass junge Menschen immer früher Sex haben.
Wie aus der Studie „Jugendsexualität 2015“ hervorgeht, waren sexuelle Aktivitäten bei 14-Jährigen mit durchschnittlich sechs Prozent noch die große Ausnahme. Drei Jahre später, also im Alter von 17 Jahren, hatten dann aber bereits mehr als die Hälfte der Befragten schon Geschlechtsverkehr gehabt. Mit 19 Jahren hatten 90 Prozent der jungen Frauen deutscher Herkunft bereits das „erste Mal“ erlebt. Hier zeigten sich deutliche Unterschiede zu jungen Menschen mit ausländischen Wurzeln. So waren beispielsweise bei jungen Frauen aus Migrantenfamilien im Alter von 21 Jahren erst 70 Prozent sexuell aktiv geworden.
Als sehr positiv beurteilt Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, dass eine feste Partnerschaft jungen Menschen beim „ersten Mal“ wichtig ist. Keine feste Beziehung ist demnach unabhängig von Geschlecht und Herkunft der Hauptgrund für Zurückhaltung. Für Mädchen und junge Frauen aus Migrantenfamilien spielen daneben moralische Bedenken eine wichtige Rolle, sowie die Angst, dass die Eltern davon erfahren.
Ausgesprochen umsichtig ist der Studie zufolge das Verhütungsverhalten der 14- bis 17-Jährigen. So sprechen über 90 Prozent der sexuell aktiven Jugendlichen mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin über Verhütung. Wie sehr sich das Verhütungsverhalten verbessert hat, zeigt der Langzeitvergleich, der für deutsche Jugendliche vorliegt: 1980 trafen 29 Prozent der Jungen und 20 Prozent der Mädchen keine Verhütungsvorkehrungen beim ersten Geschlechtsverkehr. Heute sind es nur noch sechs beziehungsweise acht Prozent. Das Kondom ist mit deutlichem Abstand das Verhütungsmittel Nummer eins beim ersten Sex. Dies geben 73 Prozent der 14- bis 25-Jährigen an.
BZgA/ HH