03.06.2014
Wer möchte, dass Kinder ihr Gemüse essen, sollte es ihnen zudem nicht nur früh genug vorsetzen sondern vor allem auch immer wieder anbieten, raten die Forscher. Professorin Marion Hetherington von der University of Leeds, Leiterin der Studie, motiviert: "Selbst bei pingeligen Kindern oder solchen, die kein Gemüse mögen, kann es unserer Studie zufolge manchmal helfen, ein Gemüse fünf- bis zehnmal vorzusetzen, um die Einstellung zu ändern." Die Ergebnisse sprächen darüber hinaus dagegen, dass Kinder ihr Gemüse nur dann essen, wenn es ihnen heimlich untergejubelt oder der Eigengeschmack durch Zusätze mit anderen Geschmacksrichtungen überdeckt wird.
In ihrer Studie hatten die Wissenschaftler untersucht, wie Kleinkinder aus Großbritannien, Dänemark und Frankreich auf ein neues Gemüse, genauer gesagt Artischocken, reagierten. Die jüngsten Kinder wurden gerade nicht mehr gestillt, die ältesten waren 38 Monate alt. Alle hatten sie Artischocken-Püree vorgesetzt bekommen, entweder pur, mit Zucker gesüßt oder mit Pflanzenöl angereichert.
Nach ihrem Essverhalten teilten die Forscher die Kinder in vier Gruppen ein: Mit 40 Prozent war die Gruppe der "Lerner" am größten. Dies waren die Kinder, die mit der Zeit mehr Artischocke aßen als zu Beginn. Rund 20 Prozent waren "extrem gute Esser", die jedes Mal mehr als drei viertel der vorgesetzten Portion verputzten. 16 Prozent aßen auch nach dem fünften Vorsetzen so gut wie nichts davon, der Rest der Kinder konnte keiner dieser Gruppen eindeutig zugeordnet werden.
Insgesamt stellten die Forscher fest, dass jüngere Kinder mehr Artischocken-Püree aßen als ältere Kinder. Die Forscher erklären dies damit, dass Kinder ab etwa zwei Jahren weniger bereit sind, Neues auszuprobieren und damit beginnen, bestimmte Nahrungsmittel zurückzuweisen. Für die verzehrten Mengen machte es außerdem so gut wie keinen Unterschied, ob das Püree pur oder gesüßt auf den Tisch kam.
HH