17.08.2016
Wie steht es um die Mundgesundheit der Deutschen? Werden wir immer zahnloser, je älter wir werden? Diese Fragen beantwortet die fünfte deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V), die das Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ), die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) in Berlin vorgestellt hat.
Das Ergebnis ist erfreulich: Der Studie zufolge hat sich die Zahl der kariesfreien Bürger zwischen 1997 bis 2014 praktisch verdoppelt. Zudem sind acht von zehn der 12-jährigen Kinder (81,3 Prozent) heute völlig frei von Karies. Auch im internationalen Vergleich ist die zahnmedizinische Versorgung in Deutschland vorbildlich: Kinder freuen sich hierzulande über die gesündesten Zähne. Zudem leidet nur noch jeder achte deutsche Senior unter völliger Zahnlosigkeit, im Jahr 1997 war es noch jeder vierte. Auch Zahnfleischentzündungen und Parodontitis haben abgenommen – die Experten befürchten jedoch, dass diese durch die demografische Entwicklung und die Altersabhängigkeit dieser Krankheiten wieder zunehmen werden.
"Die Mundgesundheit ist so gut wie nie. Für den Berufsstand gilt es, diese Spitzenposition im Interesse unserer Patienten weiter auszubauen“, sagt Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstandes der KZBV. So müsse die Versorgung noch stärker auf Ältere und Menschen mit Pflegebedarf fokussiert werden, gerade im Fall von Parodontitis. Den Daten zufolge steige der Behandlungsbedarf dieser stillen Volkskrankheit prognostisch an, die Präventionsmaßnahmen seien aber noch nicht ausreichend. Hier seien Änderungen zwingend erforderlich: „An dem übergeordneten Ziel, die Mundgesundheit aller Menschen über den gesamten Lebensbogen zu fördern und zu verbessern, halten wir fest“, so Eßer. Für die Mundgesundheitsstudie wurden von Oktober 2013 bis Juni 2014 deutschlandweit mehr als 4.600 Menschen an 90 Standorten sozialwissenschaftlich befragt und zahnmedizinisch untersucht.
NK