15.09.2016
Im Vergleich zu einer Sonnencreme mit niedrigem Lichtschutzfaktor (LSF) kann eine mit einem hohen LSF das Risiko für Hautkrebs um ein Drittel senken. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die auch erklärt, warum das Risiko ohne Sonnencreme in manchen Fällen geringer sein kann als mit Sonnencreme.
Studienteilnehmerinnen, die Sonnencreme mit einem LSF von über 15 benutzten, hatten ein um 33 Prozent geringeres Risiko für schwarzen Hautkrebs als Teilnehmerinnen, die eine Creme mit niedrigerem Schutzfaktor verwendeten. Das berichten Reza Ghiasvand und Marit Veierød von der Universität Oslo gemeinsam mit Kollegen im Fachblatt Journal of Clinical Oncology. Sie hatten dafür Daten von über 140.000 norwegischen Frauen zwischen 40 und 75 Jahren aus der sogenannten NOWAC-Studie ausgewertet. Die Studie deutet zudem darauf hin, dass bei Frauen dieser Altersgruppe Hautkrebs um 18 Prozent seltener auftreten könnte, wenn sie generell Sonnencreme mit einem höheren Lichtschutzfaktor verwenden würden.
Darüber hinaus zeigte sich, dass diejenigen, die sich mit Sonnenschutz eincremten, häufiger einen Sonnenbrand hatten, öfter Strandurlaube machten und sich häufiger unter die Sonnenbank legten als jene, die keine Sonnencreme benutzten. Dies könnte das Sonnencreme-Paradox erklären, das bereits aus früheren Studien bekannt war, so die Wissenschaftler. Demnach hatten Sonnencreme-Benutzer ein leicht erhöhtes Melanom-Risiko. Die Ursache für das Paradox sehen die Forscher darin, dass sich Menschen mit dem Sonnenschutz eincremen, um länger in der Sonne zu bleiben und einen sonnengebräunten Teint zu bekommen. Zudem tragen den Forschern zufolge viele Personen beim Eincremen keine ausreichende Menge an Sonnencreme auf, vernachlässigen das Nachcremen oder vergessen manche Stellen, die der Sonne ausgesetzt sind. Das Resultat seien Sonnenbrände und ein erhöhtes Hautkrebs-Risiko, so die Wissenschaftler. Wie die aktuelle Studie zeigt, ließe sich das ändern, wenn eine Creme mit hohem LSF benutzt würde.
HH