Sonnenstich ist für Kinder gefährlich

Zu viel Sonne tut gerade kleinen Kindern nicht gut. Worauf Eltern achten sollten, lesen Sie hier.

Ein Sonnenstich ist nicht harmlos, vor allem für Kleinkinder nicht.
Auch im Sommerurlaub gilt: Am besten eine Kopfbedeckung tragen und nicht zu viel Zeit in der prallen Sonne verbringen.
© yanlev - Fotolia

Beim Spielen im Sand, Planschen im Wasser oder Toben auf dem Spielplatz vergessen Kinder nicht nur die Zeit, sondern nehmen in der Regel weder Sonne noch Hitze wahr. Stunden später fühlen sie sich plötzlich matt, klagen über starke Kopfschmerzen und leiden zudem manchmal unter Übelkeit und Erbrechen. Ein typischer Sonnenstich, mit dem nicht selten ein sonnenreicher Tag endet.

Sonne auf Kopf und Nacken

Dass Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor vor Sonnenbrand schützen, weiß mittlerweile jeder. Gegen Sonnenstich helfen sie allerdings nicht. Denn nicht die UV-Strahlen, sondern der Infrarotanteil des Sonnenlichts ist verantwortlich für Hitzeschäden wie Sonnenstich oder den weitaus gefährlicheren Hitzschlag. Schaffen es die langwelligen Wärmestrahlen schon problemlos durch den knöchernen Schädel von Erwachsenen, haben sie es bei Babys und Kleinkindern noch leichter: Nahezu ungebremst durchdringen sie die noch weiche Schädeldecke im Bereich der Fontanelle. Der Kopf überhitzt, die Wärme reizt die Hirnhäute, was vor allem mit Kopf- und Nackenschmerz, Übelkeit und Unruhe, selten mit Fieber, Schwindel oder Bewusstseinsstörungen einhergeht. Meist haben die betroffenen Kinder einen heißen, roten Kopf, ihr Körper bleibt dagegen kühl. Babys schreien schrill und verweigern jegliche Flüssigkeitsaufnahme.

Erste Hilfe bei Sonnenstich

In der Regel lässt sich ein Sonnenstich gut selbst behandeln. Meist treten die Beschwerden erst auf, wenn der Betroffene die Sonne längst verlassen hat. Andernfalls sollte man ihn als erste Maßnahme an einen kühlen und schattigen Ort bringen und mit erhöhtem Kopf und Oberkörper betten. Das entlastet Kopf und Nacken.

Kleinkinder lassen sich am besten beruhigen, wenn sich ein Elternteil zu ihnen legt. Sofern das Kind nicht erbricht, sorgen Eltern am besten dafür, dass es viel trinkt. Dazu eignen sich Elektrolytpulver zum Auflösen aus der Apotheke, um nach dem langen Aufenthalt in der Sonne ausgeschwitzte Flüssigkeit und Mineralien wieder zu ersetzen. Kalte Umschläge kühlen den überhitzten Kopf und Nacken.

Fühlt sich das Kind trotz der Erste-Hilfe-Maßnahmen nach ungefähr 20 Minuten nicht besser, verschlimmern sich etwa die Schmerzen oder kommen Bewusstseinsstörungen hinzu, ist ein Notarzt zu verständigen! Er untersucht neben der Kopf- und Körpertemperatur Herzfrequenz und Blutdruck sowie bestimmte Reflexe. In Ausnahmefällen kann durch die starke Wärmeeinwirkung das Gehirn anschwellen. Flüssigkeit sammelt sich im Hirngewebe; man spricht von einem sogenannten Hirnödem. Um Folgeschäden zu verhindern, müssen betroffene Kinder unverzüglich ärztlich behandelt werden.

Apothekerin Claudia Timmermann

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