19.11.2013
Es soll ja noch Leute geben, die "nur" zu ihrem Vergnügen spielen. Doch liegt der Fokus gerade bei Kindern immer häufiger darauf, welche Fähigkeiten durch das Spielen ganz nebenbei gefördert werden können, zum Beispiel das Zahlenverständnis. Entwicklungspsychologen fanden jetzt heraus, dass hier nicht wichtig ist, dass Kinder beim Spielen zählen, sondern wie.
Dies gilt für das frühe Zahlenverständnis, dass sich Kinder aneignen, wenn sie ein einfaches Brettspiel, wie etwa das Gänsespiel oder solche mit Leitern und Rutschen spielen. Diese Würfelspiele zeichnen sich dadurch aus, dass die Spieler ihren Spielstein bei jedem Zug auf den durchnummerierten Feldern weiter voranziehen, wenn sie nicht gerade durch Pech auf ein Feld geraten, bei dem sie zurückrutschen.
Während frühere Studien ganz allgemein darauf hindeuten, dass jüngere Kinder von Spielen, bei denen gezählt werden muss, profitieren, unterstreicht die aktuelle Studie, dass zählen nicht gleich zählen ist. Die Entwicklungspsychologen Elida Laski und Robert S. Siegler hatten hierfür mit 40 Kindern an einem Brettspiel mit 100 Feldern zwei unterschiedliche Zählmethoden getestet: Bei der einen starteten die Kinder, wenn sie an der Reihe waren, immer wieder bei der Zahl eins. Bei der zweiten Methode zählten sie weiter. Waren sie in der Vorrunde auf dem Feld mit der Zahl 15 gelandet, zählten sie also beim nächsten Spielzug von der Zahl 16 an.
Durch das Weiterzählen erlangen die Kinder die Fähigkeit, den Zusammenhang zwischen Zahlen und Feldern quasi zu verschlüsseln. Dies wiederum verbessere ihre Fähigkeit, die Größe einer Zahl auf einem Zahlenstrahl einzuschätzen, Zahlen zu identifizieren und weiterzuzählen, berichten die Forscher im Fachblatt Developmental Psychology. Kinder, die beim Zählen jedes Mal wieder bei eins begannen, erlernten diese Fähigkeiten weniger schnell.
HH