Dr. Karen Zoufal
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16.10.2020
Das Risiko, an Krebs zu erkranken, lässt sich durch regelmäßige Bewegung senken. Besonders stark ausgeprägt scheint dieser Effekt am Morgen zu sein: Eine neue Studie aus Österreich zeigt, dass das Risiko für Brust- und Prostatakrebs bei Menschen geringer war, die schon morgens aktiv waren.
Eine Auswertung der Daten von 2.795 Personen ergab, dass der schützende Effekt von Sport auf das Krebs-Risiko morgens zwischen acht und zehn Uhr möglicherweise am stärksten ist: Im Vergleich zu Personen, die keinen Sport trieben, wurde die Wahrscheinlichkeit einer Diagnose dieser beiden Krebsarten dadurch um mehr als ein Viertel reduziert. Dies berichten Wissenschaftler der Medizinischen Universität Wien in der Fachzeitschrift "International Journal of Cancer".
Dabei schien der Morgensport-Effekt bei "Nachteulen" – also Personen, die eher spät ins Bett gehen – besonders ausgeprägt zu sein. Schon zuvor hatten Studien gezeigt, dass Störungen des Tag-Nacht-Rhythmus, zum Beispiel durch Licht in der Nacht oder spätes Essen, die Gefahr für Krebs erhöhen kann. Dem wirke die körperliche Aktivität in den Morgenstunden offenbar entgegen.
Aufgrund der neuen Ergebnisse lässt sich zwar noch nicht abschließend sagen, zu welcher Tageszeit man am besten körperlich aktiv ist, um sein Krebsrisiko optimal zu senken. Klar ist jedoch: Wer jede Woche mindestens 150 Minuten Sport treibt, lebt statistisch betrachtet länger, gesünder und erkrankt seltener an Krebs als Personen, die sich nicht bewegen.
ZOU