26.07.2019
„Denken Sie an die Hitze, wie Sie an einen steilen Berg denken: Gehen ist gut, aber es ist viel schwieriger, einen steilen Hügel hinaufzuwandern. Verringern Sie also die Intensität und trainieren Sie mit gesundem Menschenverstand“, sagte Professor Dr. Clifton Callaway, stellvertretender Leiter der Notfallmedizin an der Universität in Pittsburgh. Egal ob es sich um einen Marathon oder Gartenarbeit handelt, man sollte sich der Gefahr von Hitzekrämpfen, Hitzeerschöpfung und Hitzschlag bewusst sein.
Hitzekrämpfe sind Muskelkrämpfe oder Schmerzen, die während intensiver körperlicher Betätigung auftreten können, meist in den Beinen. Dann sollte man die Aktivität unterbrechen, an einen kühlen Ort gehen und Wasser oder ein Sportgetränk trinken. Anzeichen für Hitzeerschöpfung sind starkes Schwitzen, Schwäche, Schwindel, Übelkeit, ein schneller und schwacher Puls und Ohnmacht. Bei Erbrechen oder einer Dauer von mehr als einer Stunde sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Ein Hitzschlag, bei dem die Körpertemperatur auf 40 °C oder mehr ansteigt, kommt zwar selten vor, ist aber lebensbedrohlich. Als weitere Symptome können ein schneller, starker Puls sowie Verwirrtheit oder Bewusstlosigkeit auftreten. Dann gilt es, keine Zeit zu verlieren und sofort einen Notarzt zu rufen.
Damit es gar nicht erst zu hitzebedingten Gesundheitsproblemen kommt, kann man mit viel Flüssigkeit vorbeugen – allerdings nicht mit Alkohol, der den Körper entwässert. Wie viel man am besten trinkt, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Susan Yeargin, Professorin für Sportwissenschaft an der Universität von South Carolina, die Forschungen zu Thermoregulation und Flüssigkeitszufuhr durchgeführt hat, empfiehlt, die Farbe des Urins zu prüfen: „Wenn Sie draußen trainieren und Ihr Urin ist dunkelgelb wie Apfelsaft, müssen Sie auf jeden Fall trinken. Es ist am besten, leichte Kleidung zu tragen und Sport zu treiben, wenn die Temperaturen niedriger sind und die Sonne nicht vom Himmel prallt. Vermeiden Sie es, zwischen 10 und 17 Uhr Sport zu treiben. Personen, die normalerweise mittags im Freien trainieren, müssen ihren Plan ändern.“
Die Wahrscheinlichkeit von Hitzeerkrankungen steigt mit der Einnahme einiger Medikamente, z. B. Entwässerungstabletten, blutdrucksenkenden Medikamenten, Antihistaminika und vielen Psychopharmaka. Ältere Menschen und Personen, die an Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder anderen Gesundheitsproblemen leiden, sollten bei körperlichen Aktivitäten in der Hitze ebenfalls vorsichtig sein.
ZOU