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28.01.2022
Dreimal pro Woche Ausdauersport stärkt die Abwehrkräfte und das Herz-Kreislauf-System. Doch – brrr – gilt das auch bei Eiseskälte? Dr. Wiete Schramm, Fachärztin für Arbeitsmedizin bei TÜV Rheinland, sagt ja. Sie gibt Tipps für Freiluftsport in der kalten Jahreszeit.
„Kälte und Nässe sind, medizinisch gesehen, kein Grund, mit dem Training draußen aufzuhören“, sagt die Medizinerin. Ob Joggen, Radfahren oder Fußball – moderates Training beuge Infektionen vor und baue Stress ab. Ihr zufolge gibt es nur wenige Gründe, auf Freiluftsport in der kalten Jahreszeit zu verzichten: Dies seien Temperaturen unter minus 20 Grad Celsius und Eisglätte. Ihre Tipps fürs Wintertraining:
- Atmungsaktive Funktionskleidung aus Mikrofaser schützt vor dem Auskühlen. Sie besteht am besten aus mehreren Schichten: Die unterste transportiert Schweiß vom Körper weg, die mittlere Schicht wärmt und die Außenbekleidung schützt vor Regen und Wind, sollte aber dennoch Schweiß nach außen durchlassen.
- Empfindliche Stellen wie Kopf, Hände und Zehenspitzen frieren am schnellsten. Sie schützt man mit Mütze, Handschuhen und wärmenden Socken. „Wenn es sehr kalt ist, hilft ein zusätzliches Tuch vor dem Mund gegen die eisige Luft“, empfiehlt Schramm.
- Trotz der Kälte nicht das Trinken vergessen! Dies geschehe leicht, weil man im Winter weniger Durst verspüre als im Sommer, so die Gesundheitsexpertin. Der Flüssigkeitsbedarf sei jedoch genauso hoch.
- Bei Dunkelheit seien Jogger auf bekannten Strecken sicherer unterwegs als auf neuen. Stirnlampen helfen, Hürden auf dem Weg zu erkennen und Reflektorstreifen machen Sportler auch für andere sichtbar.
Doch Vorsicht: „Wer schon erkältet ist, sollte weder drinnen noch draußen Sport treiben, um den Körper nicht zusätzlich zu schwächen“, sagt die Medizinerin. Bei Erkrankungen wie Asthma, Bluthochdruck oder bestimmten Herzerkrankungen sollten Sportler vor dem Wintertraining ihren Arzt befragen.